Frank Brangwyn, Appiiquö für elektrische Knöpfe
wird niemand glauben, der auch nur auf das Oberflächlichste mit
Brangwyns Arbeiten bekannt ist. Nein! Brangwyn ist in einem eminent
künstlerischen Milieu aufgewachsen. Sein Vater war Eigenthümer einer
Anstalt für Herstellung von Kirchenstickereien in Brügge und theilt mit dem
Architekten Pugin den Ruhm, durch seine Thätigkeit den Geschmack für
mittelalterliche, gothische Kirchendecoration wieder erweckt zu haben. Im
South Kensington-Museum in London ist sogar eine Stickerei aus der
Brangwyn'schen Anstalt zu finden. Von frühester Kindheit war also Frank
Brangwyn für die künstlerische Laufbahn bestimmt, und zwar mit besonderer
Rücksichtnahme auf die decorative Richtung. Erst lange Jahre, nachdem
die Familie nach England
übersiedelt war, brachte der
Zufall den jungen Künstler mit
Morris in Berührung. Brang-
wyn war damals täglich mit
dem Copiren von italienischen
Renaissance -Arbeiten im
South Kensington-Museum
beschäftigt und lenkte Morris'
Aufmerksamkeit durch eine
brillante Zeichnung nach
einem Relief von Donatello
auf sich.
Wenn auch die nun fol-
gende „Lehrzeit" unter
Morris von grossem Nutzen
für die spätere Entwicklung
Brangwyns war, kann doch
von einem richtigen Studium
unter Morris nicht die Rede
sein, da der junge Künstler
_ mehr als Gehilfe in das
Frank Brangwyn. Die Mahlzeit. Pastell Atelier des Meisters eintrat.
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