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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 11)

 
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Franz Kein, Frllhlingaliad, Original-Lithographie 
Und darum ist es nothwendig, den Lebensorganismus dieser Gesammt- 
heit, die Motive ihrer Bewegungen, ihrer Bedürfnisse und ihrer Abneigungen 
zu kennen, wenn man über die gleichzeitige Kunst urtheilen will. Die 
Kunstwissenschaft ist zweifellos ein Theil der Volkswissenschaft. Das sollte 
Grund genug sein, über den Künstlern und ihren Werken das Volk nicht zu 
vergessen. aus dem sie herauswachsen. 
Man mag hundertmal behaupten, dass die Kunst etwas Göttliches sei, 
Sonnenstrahlen, die von aussen ins irdische Leben geworfen würden, 
belebend und erwärmend aus eigener Kraft, man wird dennoch ihr Bedingt- 
sein durch irdische Verhältnisse nicht wegdecretiren können: auch die 
Sonnenstrahlen wärmen und beleben im im Dunstkreise der Erde, sie 
brauchen zu ihrer Wirkung, zu jeder Nuance ihrer Wirkung die Eigenart 
der Erdfläche, auf die sie fallen, der Atmosphäre, durch die sie dringen. 
Wenn aber die Kunst so irdisch bedingt ist, dann sollte es eine 
Selbstverständlichkeit sein, die irdischen Einflüsse zu untersuchen, ehe man 
versucht, die Resultate zu erklären. Und deshalb braucht die Kunstgeschichte 
der neuen Zeit lebensnothwendig die Hilfe der Nationalökonomie. Vielleicht 
dass es ihr dann auch gelingt, das Räthsel zu lösen, wie es möglich ist, dass 
die socialen Voraussetzungen des XVI. und des XIX. Jahrhunderts so nahe 
verwandt erscheinen und dennoch die Kunstgeschichte in den künstlerischen 
Hervorbringungen der beiden Zeitalter bisher so wenig Verwandtes 
entdeckt hat.
	        
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