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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 11)

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Zugkraft für das Gesammtpublieurn in Wenzel Sochors Colossalgemälde: „Der grosse 
Cavalleriekampf bei Strezetic". Eine für unsere Reiterei rühmliche Episode aus der Schlacht 
bei Königgrätz, die nicht nur von Militärs mit grossem Interesse betrachtet wird. Sochor 
ist ein tüchtiger Realist, der Mann und 
Ross, Uniform und Terrain gründlich 
studirt hat und gemalte Regimenter in 
energische Bewegung zu setzen weiss. 
Der Strom von weissen Reitern, der in 
der Mitte hervorbricht, macht einen 
ausgiebigen optischen Choc und die 
zahlreichen einzelnen Kampfmotive 
geben Anlass zu leidenschaftlichen 
Gruppenbildungen. Die Porträtköpfe, 
die aus dem Gewühl auftauchen, haben 
noch ihren persönlichen und histori- 
schen Wert. Die Atmosphäre ist durch 
Staub und Rauch getrübt, auf grosse 
Licht- und Schattenwirkung war der 
Künstler nicht aus, überhaupt hält das 
chronistische Element dem malerischen 
mehr als die Stange. Dem zunächst 
interessirten Publicum wird dies gerade 
recht sein. Unter den Wiener Gemäl- 
den fällt besonders Angelis Porträt des 
preussischen Staatsministers v. Miquel 
auf. Aufrecht, in Schwarz, die eine 
Hand in der Hosentasche, der Kopf 
scharfzügig und lebhaft gefärbt, Bei- 
werk Null, erinnert das Bild an die gute 
Zeit Angelis, wie er ja überhaupt jetzt 
eine gewisse Haue Epoche überwunden 
Franz Hein, Aus den Illustrationen zu Gedichten zu haben scheint- Ein gutes kleines 
von Albert RoHhack, Original-Lithographie Porträt ist auch das des verstorbenen 
Ministers Dr. Rittner, von Z. Ajdu- 
kiewicz. Horovitz hat den Polizeipräsidenten I-Iabrda in Kreide gezeichnet, William 
Unger, der sich jetzt erfreulicherweise auf die Originalradirung wirft, bringt auch zwei 
Bildnisse, darunter sein eigenes, das hinter dem anderen an Treff zurücksteht. Unter 
den Genrebildem bemerken wir ein überaus liebenswürdiges, flaumig behandeltes Pastell: 
„Mutter und Kind" von Hedwig v. Friedländer und einzelnes Gute von Merode, 
Schmid, Larwin, dann Künstlerkarikaturen von R. Swoboda. Unter den Landschaften ist 
Robert Russ' grosser „Olivenhain bei Arco" mit seiner warmen, schräg hindurch- 
spielenden Sonne ein gutes Stück. Auch Darnaut pflegt seine jetzige wärmere Tonart 
weiter und Schram hat in Schweden einige frische Landschaüsstudien gefunden. Probst 
erfreut durch eine ganze Serie Naturstudien von Interieurcharakter aus Rothenburg, Italien, 
Salzburg u. s. f., sämmtlich in der altersdunklen Scala, aber mitunter von vielZeitstimmung 
und auch malerischem Reiz. Die stärkste malerische Note schlägt aber Hans Temple an, 
besonders in seinem Interieur aus der Peterskirche, in deren warme Schatten von oben 
her zwei tagesgraue Lichtilecke hereinbrechen, dann in seinem fernhin treffenden Mag- 
natenporträt des Grafen August Zichy (schwarz mit Gold), und in einem gelben Interieur 
aus dem fürstlich Liechtensteidschen Palast in der Bankgasse, wo er auch sehr ins Detail 
geht. EineNachtcafescene hat eine frappante Katerstimmung in Schwärzlich undWeisslich. 

	        
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