Humadel von H. Vever, Paris Corsageschmuck von H. Vever, Paris
Chalcedon undEmail zwischen diamantenen Blättern sich wiegen, smaragdene
Ranken sich um goldene Rosen schlingen; von der Broche, um deren
goldenes Gorgonenhaupt der sanfte Schimmer der Perlen strahlt; den Ringen
mit den perlengekrönten Sphinxköpfen; dem grün-goldenen Brustschmuck,
an dem auf diamantenem Grunde mystische Genien zwischen geheimnis-
vollen Scarabäen schlummern; dem Kopfputz, an dem eine liebliche Nixe,
auftauchend aus opalenem Meere, ein funkelndes Juwel emporhält; der
schlanken Vase, an deren schillerndem Glas silberne Vipern hinaufzüngeln;
dem Brustgeschmeide, von dessen Elfenköpfchen die langen, mit Diamanten-
blüten durchwebten Locken gleich goldenen Wellen herabgleiten; den
unzähligen Kämmen aus Horn und Holz und Elfenbein und Schildpatt, an
denen Disteln und Ahornblüten aus den Zinken hervorwachsen, goldene
Drachen traubige Perlengehänge im Rachen tragen, emailene Fledermäuse
um fahle Mondsteine schwirren.
Angesichts von Laliques so ganz unbe-
schreiblich eigenartigen Werken möchte
man das kühne Wort bekräftigen, das
einer der bedeutendsten und emstesten
Pariser Kunstkritiker unlängst von ihm
gesagt: „Lalique ist der individuellste
und daher der grösste zeitgenössische
Künstler Frankreichs." Unbestreitbar
und unbestritten ragt Laliques Künstler-
grösse.
Aber Lalique kommt, da seine
Werke einem praktischen Zwecke -
dem freilich etwas
vagen Zweck des
„Schmückens" -
zu dienen haben,
nicht bloss als
Künstler, sondern
auch als Kunst-
_ E. Grassex, Broche, ausgeführt
Broche von Beaudouin, Paris handwerker ln Be' von H. Vever, Paris