Reform vom Architekten
aus. Und deshalb sind die
englischen Einflüsse auf
dem Continente so stark.
Der Boden, auf dem sie
gewachsen sind, ist der
sicherste gewesen. Aus den
Werken derer jenseits des
Canals lassen sich allge-
meine Gesetze lernen; scla-
visches Copiren hülfe da gar
nichts.
Der kritische Betrachter
englischer Innenarchitektur
kommt allmählich darauf,
wie wenig mit der Maschine
gearbeitet wird. Was Henry
Van de Velde seit jahren
predigt, steht in starkem
Gegensatze zu aller eng-
lischen Arbeit. Ruskin
schloss bekanntlich die M. n. Baillie-Scon, Pfeilerkasten
Schönheit dort aus, wo das
Reich der Maschine anfängt, Van de Velde sucht nach der Schönheit der
Maschinencultur. Die modernen Engländer, auch Baillie-Scott, stehen in
ihren Werken meist auf der Seite Ruskins. Der Modernere ist wieder Van
de Velde; man sieht, gar so revolutionär sind diese Engländer nicht. Das
beweist übrigens ja jeder Blick auf die Möbel Ashbees und Baillie-Scotts.
Sie sind fast schwerfällig, behaglich; unser Biederrnaierstil wird an Grösse
und Wucht noch überboten. Diese Eigenschaften schrecken den Continent-
bewohner meist ab; auf der letzten Secessionsausstellung konnte man das
sehen. - Es handelt sich hier ja um das ganze englische Wohnprincip.
Der deutsche, öster-
reichische und franzö-
sische Bürger wohnt in
Stockwerken grosser
Mietshäuser. Man
wohnt auch mitten in
der Stadt. Das ist be-
kanntlich in England
anders. Selbst der
mässig Begüterte, ja
der niedrige Beamte
M. H. Baillie-Scott, Tisch und zwei Armstühle i WÖhnt mit Seiner