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hiesige Versuche. Einfach, aber von vornehmstem Geschmack ist es, den Mantel um den
Klingelknopf aus facettirt gehärnmertem dunklen Kupfer zu machen. Ähnlich kann man
auch die freihängende Tischklingel ausstatten. Für die Lichtschalter kam schon früher
der feinsinnige ]apanhändler Pächter auf eine glückliche Idee. Er verwandte als Unterlage
ein Schwertstichblatt, durch dessen dreieckigen Ausschnitt der mit einer zierlichen
Schwertgriffkuppe umkleidete Handgriii" hindurchgeht.
Felix Poppenberg
ARLSRUI-IE. KUNSTAUSSTELLUNG IM JAHRE xgoz. Jm Frühling des nächsten
Jahres findet in Karlsruhe eine Kunstausstellung statt, welche ein Ereignis, nicht im
Karlsruher, sondern im gesammten Kunstleben werden soll. Man stellt sich die Ziele so
hoch, man macht so viele geistige Anstrengungen und materielle Aufwendungen, dass der
Erfolg nicht ausbleiben darf. Es handelt sich um eine Veranstaltung zu Ehren des 50 jähri-
gen Regierungsjubiläums des Grossherzogs und man beabsichtigt weniger, zu zeigen, wie die
Kunst sich in dieser Zeit entwickelt hat, als was aus ihr geworden ist. Wir leben in einer
Zeit, in welcher die Kunst vom Kunstgewerbe die Solidität der handwerklichen Mache
gelernt und vielleicht auch durch die originellen Züge in Lithographie und Opalescentglas-
malerei mancherlei Anregung erfahren hat, und so soll auch das Kunstgewerbe in seinen unbe-
stritten dastehenden Vertretern repräsentirt sein. Professor Dill leitet die nöthigen Veran-
staltungen. M. Rosenberg
REISAÜSSCHREIBEN. Zur Erlangung von Modellen für die Errichtung eines
Schmuckbrunnens in Breslau wird zum x. Juni d.J. unter den deutschen Bildhauern
des In- und Auslandes ein Wettbewerb ausgeschrieben. Da der in Aussicht genommene
Platz gewissermassen einen Hof der Universität bildet, ist es erwünscht, hierauf Rücksicht
zu nehmen. Die Herstellungskosten des Brunnens sollen nicht über 36.000 Mark betragen.
Die Preise sind auf 1000, 600 und 400 Mark bemessen.
Die näheren Bedingungen können kostenfrei durch die Direction des Schlesischen
Museums für Kunstgewerbe und Alterthümer in Breslau bezogen werden.
MITTHEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM s:-
ZWEITE PREISAUSSCHREIBUNG FUR ENTWÜRFE KUNST-
GEWERBLICI-IER OBJECTE AUS DEM HOFTITELTAXFONDE.
Mit Genehmigung des hohen Obersthnfmeisteramtes Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät
findet im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie abermals eine Concurrenz für
Entwürfe von kunstgewerblichen Objecten mit Preisen aus dem Hoftiteltaxfonde statt.
An der Concurrenz können sich nur Künstler oder Kunstgewerbetreibende betheiligen,
welche die österreichische Staatsangehörigkeit besitzen oder in einem der im Reichsrathe
vertretenen Königreiche und Länder ansässig sind.
Die Concurrenzarbeiten müssen bis längstens 3x. December x90: an die Direction
des Österreichischen Museums gelangen.
Die Preisaufgaben sind nachstehende: I. Speisezimmer-Einrichtung für sechs
Personen, für eine Familie aus dem mittleren Bürgerstande (nur in ausgeführtem Zustande
zulässig). Verkaufspreis der Einrichtung 600 bis 700 Kronen. Erster Preis 2000 Kronen,
zweiter Preis 800 Kronen. II. Schreibzimmer- oder Bureau-Einrichtung (nur in ausgeführtem
Zustande zulässig). Verkaufspreis 400 Kronen. Erster Preis 1200 Kronen, zweiter Preis
600 Kronen. III. Ehrenpreis für Rennen und Preisreiten (nur in vollkommen ausgeführten
Modellen zulässig). Erster Preis 1200 Kronen, zweiter Preis 800 Kronen, dritter Preis