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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVI (1971 / Heft 114)

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Auch umb sein und seiner hausfrawn und 
seiner Kinder sel, Auch darumb das sein nach 
komcn und freunt dester grosscrew lieb zu den 
bestymbten Gotshewsern haben". 
Der Käufer des Buches berichtet nichts darüber, 
wo und von wem er das Meßbuch gekauft hat. 
Die Zeit des Kaufes muß zwischen 1475 und 
1480 liegen. Denn der Tod des 1475 verstor- 
benen Bcrnhart ist von derselben Hand ein- 
getragen wie die Notizen zu den anderen 
Bildern. 1480 ist der Käufer des Buches 
gestorben, und seine Sterbenotiz ist von spä- 
terer Hand nachgetragen. 
Die Reihenfolge der Bilder beginnt auf fol. lv 
rechts unten mit Przybislaw von Harrach, ge- 
storben 1289. Nach Siebmacher ist er urkund- 
lich nicht nachweisbarl". Es folgen (im Buch 
von rechts nach links und dann nach oben) 
Wohungk und sein Bruder Wuschko sowie ein 
Dietrich. Hoheneck und Wurzbach betrachten 
diese drei als Söhne des Przybislaw". Im Buch 
ist das nicht behauptet; von Dietrich sagt das 
Buch bloß, daß er der Vater des Ulrich von 
8 
Harrach, nicht aber, daß er ein Bruder des 
Wobungk und Wuschko war. Erst mit Ulrich, 
dem Sohne eines Dietrich, betreten wir siche- 
ren genealogischen Boden. Bernhard, der Sohn 
Ulrichs, ist Vater des Leonhard, des Stamm- 
vaters der 'heute noch lebenden Familie. Der- 
selbe Bernhard ist auch Vater des Hanns, der 
aber eine andere Mutter hatte als Leonhard". 
Auf dem Porträt des Hanns ist in Feder- 
zeichnung noch eine zweite Figur zu sehen, 
vielleicht sein in jungen Jahren verstorbener 
Sohn Alexander; da er 16 Kinder hatte, auf 
dem Porträt seiner Frau aber nur 15 dargestellt 
sind, so liegt diese Vermutung nahe". Das 
Porträt seines Neffen, den die Türken in 
Kärnten erschlagen haben, wurde nicht mehr 
ausgeführt. Als letztes Bild ist das Canonblatt 
eines Meßbuches kopiert. 
Die Österreichisdie Buchmalerei um 1480 hat 
keine vergleichbaren Werke aufzuweisen". Der 
Maler dieses Porträts ist eher im Kreise jener 
Tafelmaler zu suchen, die Epitaphien herstell- 
ten. Es ist denkbar, daß die Bilder des Hanns 
und seiner Gemahlin Katharina porträ 
liche Züge besitzen. Bei den Vorfahren ha 
der Maler zwar bemüht, die Gesichtszüg 
variieren, sonst aber die für Epitaphienf 
gebräudiliche Haltung dargestellt. Die Rü 
gen zeigen kaum Unterschiede; der Hinter; 
ist jeweils in Farbe und Muster verschi 
die frommen Sprüche auf den Schriftbär 
gehören dem vertrauten Gebetsschatz an 
sonders hervorgehoben erscheint das Pt 
des Leonhard, unter dem nochmals das g 
Wappen der Harrach mit Helmzier darge 
ist. 
Ein Blick auf die Schrift unter den P01 
zeigt, daß die Beschriftung in einem 
durchgeführt wurde, bis auf die Beschri 
über dem Porträt des Hanns, die wohl erst 
seinem Tode nachgetragen wurde. 
Man kann heute nid1t mehr sagen, in wt 
Form Hanns Harrach nach dem Kauf 
Missale diese zwei genealogischen Blätte 
Buch befestigte. Erst rund hundert Jahre s 
wurde der neue Einband hergestellt. Auf e 
der leeren Blätter, die vielleicht dazu best 
waren, weitere Familienporträts aufzuneh 
steht in schwachen Bleistiftzügen, abe 
kalligraphischer Schrift: Leonardus Caroh 
Harrach. Ist dieser Leonardus Carolus ider 
mit Leonhard lV. (1514-1590) oder 
seinem Sohn Leonhard V. (1542-1597)? 
Bindung des Buches (1583) muß von e 
dieser beiden veranlaßt worden sein. 
Daß in Gebetbücher familiengesdaiditlichc 
eignisse eingetragen wurden, kam im 15. 
16. Jahrhundert öfters vor. Das Har 
Missale zeigt diese Übung in einer monu 
talen Weise. Die Eintragungen erfolgte 
diesem Falle nicht in ein Privatgebet 
sondern in ein Buch, das zum liturgi. 
Gebrauch bestimmt war. Damit der besor 
Zweck des Buches erfüllt würde, sorgte 
Stifter dafür, daß das Budw nicht einer K 
überlassen, sondern im Familienbesitz zu 
behalten wurde. Dadurch wurde es bis l 
erhalten, ein sehr seltenes Beispiel dafür, 
ein Buch nachweislich ein halbes Jahrtat 
lang an der Stelle blieb, für die es bestimmt 
I2 Harradi-Missale, Genealogisdie Darstellungen, fol. Z 
ANMERKUNGEN 10-14 
" A. a. O. S. 99. 
u Hohenetk, s. 113. _ Wurlbadi, s. sss. 
" Wurzbadi, S. 369; - Sxebmadit-r, S. 101. 
"Vielleicht stellt die auxgefuhrt: i-agn. den damals 5d: 
storbencn Sohn dar, während da.- in... des In, 1 
Herstellung dieser Seilen noch lebenden Vaters zunät 
Ski77x8rt wurde, um EIS! nadi seinem Tode voilendet 
den. 
u Aus d" Zelt um 1480 sind nidit viele Werk: d" östx 
sdnn Budimalerei erhalten. Es lebten nodz uind. 
nnd du dnnrbndidrnidattdw. die n," mit den Hzrr. 
Ahnenbildern Indus zu tun haben.
	        
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