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Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 5)

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 {WIEN 
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iHULEN IM OSTER- 
s:-  LUDWIG 
IT einer Regelmässigkeit, wie der Frühling den 
Neuwuchs in der Natur bringt, holt er auch den 
Nachwuchs unserer Kunstgewerbeschulen an den 
Tag. Heuer geschieht dies in besonders umfassen- 
der Weise. Anfangs Mai werden die Kunst- 
gewerbeschulen von Wien und Prag im Öster- 
reichischen Museum eine gemeinsame Sonder- 
ausstellung veranstalten und die Ergebnisse des 
höheren kunstgewerblichen Unterrichtes vor- 
führen, der April aber gehörte den kunstgewerb- 
lichen Fachschulen, dem Elementarunterricht im 
Kunstgewerbe. Die Unterrichtsverwaltung, in deren Auftrage diese Aus- 
stellung stattfand, wollte damit keineswegs eine Frühjahrsparade, eine kunst- 
gewerbliche „Schmelz" veranstalten, 
sondern einfach den Fortschritt erkennen 
und erkennbar machen, der seit der 
letzten Fachschulausstellung im Jahre 
x88g gemacht oder etwa nicht gemacht 
worden. Solche Selbstbelehrung und ge- 
gebenen Falles Selbstcorrectur war nach- 
gerade nicht mehr zu verschieben. Das 
Kunstgewerbe ist bis in seine elementar- 
sten Schulwurzeln erneuert in das neue 
Jahrhundert eingetreten. Die Urheber 
dieser Schülerarbeiten haben keinerlei 
Theorie hinter sich als die Volksschule. 
Sie sind gleichsam Naturmenschen mit 
naiven Augen und Händen, und in den 
Fachschulen, wie sie namentlich seit 189g 
eingerichtet sind, hat man ihnen keine 
todten Vorlagen und Gipsmodelle in die 
Hand gegeben, sondern die nicht verball- 
hornte Natur selbst. Sie lernen jetzt die 
Form aus ersterQuelle kennen, nachfühlen 
und zeichnend, malend, modellirend nach- 
ahmen, sie stilisiren sie nach der persön- 
lichen Empfindung und wenden sie nach 
 
 
K. k. Fachschule Königgrätz, Kellergitter, nach 
_ _ _ __ dem Entwurfe des Directors L. Hanel ausgeführt 
dem individuellen Talent zur Schmuckung von schmm, de, dm", Jzhrganges
	        
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