Museum behängt, wo
sie streifenweise deco-
rativ mitzuwirken hat-
ten. Die Muster sind
durchaus modern, im
besten Sinne von Eng-
land beeinflusst, und
zwar von den feinen,
kleinen Mustern des
Directoire angefangen
bis in die Zeit der
Morris'schen Touffus
hinein. Dabei bleibt
aber immer das Prin-
cip des eigenen Na-
turstudiums und Na-
turstilisirens gewahrt,
so dass man nicht im
Copiren untergeht.
Auch die Combination
der Farben ist hier oft
sehr bestechend.
Gehen wir zur
Holzbearbeitung über,
so steht das Interieur K. k. Fachschule für Kunststickerei Wien, Schärpe in Plattstickerei,
mit seinen im nach einem Entwürfe aus dem Zeichen-Atelier des Österr. Museums
Vordergrunde. Hier
besonders reichen sich Altes und Neues die Hand. Die erwähnten Nach-
bildungen kunstgeschichtlich bedeutender Räume sind in ihrer Art nicht
zu überbietende Meisterstücke. Aber auch einzelne alte Möbelstücke
werden immer wieder mit aller Tüchtigkeit copirt. Wir erinnern nur
an die Halleiner Nachbildung eines berühmten grossen Nürnberger
Schrankes mit gothischer Prachtschnitzerei. Er wurde bereits dreimal,
von drei verschiedenen Schülern, nachgeschnitzt, einmal für England,
einmal für Russland (Beweis genug, dass solche Arbeit ihren Sinn hat),
das dritte Exemplar war jetzt hier zu sehen. Auch aus Salzburg war
ein schöner gothischer Schrank zu sehen. Daneben aber gehen die Moderni-
sirungen ihren mehr oder weniger guten Weg, zum Beispiel in den
Deiningefschen Lambris (Innsbruck) mit ihrer gothisirenden Modernheit,
die sich mit geschnitzten Früchten belebt. Und am äussersten linken Flügel,
wenn man so sagen darf, steht das durchaus Bodenständige in durchaus
heutiger Art, zum Beispiel die weissen Zirbenholzmöbel mit ihren braunen
„Astln" (Hallstatt), ganz glatt, nur Fläche, höchste Einfachheit und Gefällig-
keit, dabei durchaus „Zweck" (aus dem Atelier des Museums hinausgegeben).