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Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 5)

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Specialcurs für Teppich- und Gubelinrestaurirung, Wien. 
Transparente Weberei nach einem Entwurfe von Professur 
R. Hammel 
Zwischen diesen beiden Extremen 
haben natürlich die verschieden- 
artigsten Bestrebungen und Be- 
vorzugungen Platz. Da war ein 
dreitheiliger, musterhaft sparsam 
detaillirter Mahagonikasten aus 
Villach, der einem eichenen Ori- 
ginal im englischen Repräsen- 
tationshause auf der Pariser Aus- 
stellung nachempfunden" scheint 
und jedenfalls das bietet, was am 
Englischen unterallen Umstän- 
den mustergiltig ist. Aus der 
Villacher Schule für Holzbear- 
beitung ist auch ein eichener 
Secretär von schöner Arbeit, aber 
mit zu viel Blumenornament zu 
erwähnen. Überhaupt ist Verein- 
fachung noch immer das grosse 
Ziel, das alle diese Nachstreben- 
den zu verfolgen haben. Es wird 
noch vielfach des Guten zuviel 
gethan, aus den Motiven eines 
Möbels könnte man mitunter 
zwei machen. Ein grünes Buffet 
aus Villach mit eingelegten Blu- 
men ist trefflich gearbeitet, der 
Anstrich könnte feiner sein. Aus 
Graz (Theyefsche Composi- 
tionen) und Bruck an der Mur 
kommt manches, was sich em- 
pfiehlt. Nicht übel in der Form 
und im blauen Holze ist ein mo- 
derner Spiegel aus Graz. Ein 
Theyefscher Schrank mit hellen 
Einlagen weist gute Elemente 
auf, aber auch wieder zu viele; 
sogar gothische Nasen in den 
Ecken. Dagegen ist ein eichener Wäscheschrank aus Gottschee von löblicher 
Einfachheit, mit Parallellinien als Decor und etwas Flachschnitzerei in der 
Mitte. Er ist nach einem Entwurf des Museums, dessen Atelier überhaupt 
zur Einfachheit anzuleiten sucht. In Gottschee wird freilich auch gedrechselt, 
zum Beispiel die gewundenen „Spriesseln" eines Lehnstuhls, in denen etwas 
Majorelle anklingt. Es müssen nämlich eigene Drechselcurse erhalten werden,
	        
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