211
Marianne Stokes, „Es war ein alter König . . . "
Werkzeug der Menschen bis zu der Stunde, da es sich aufbäumt, und der
Sturm alles zerstört. Ich kenne auch eine stattliche Reihe Gemälde von
Adrian Stokes, die den Waldfrieden zeigen. Vom Winde mässig bewegte
Bäume, den moosgrünen Boden und die weidenden Kühe auf den Halden.
Ein Bild aus der letzten holländischen Zeit zeigt den Anschluss von Natur
und Menschenwerk, ein Eck Küste, wo die kleinen Fischerhäuser hart an
das Wasser angebaut sind, so dass die Contouren der Hütten sich im Meere
spiegeln, und die Reflexe der Lichtstrahlen vom Wasserspiegel auf die ärm-
lichen Häuser zurückgeworfen werden.
Was immer Adrian Stokes malt, ob das nun holländische Marschen
oder Tiroler Berge sind, er sucht nach Naturtreue. Er ist ein Meister der
Luftmalerei. Er ist nicht das, was man einen „Coloristen an sich" nennen
könnte. Es kommt ihm nicht vor allem auf eine decorative Zusammenstellung
von roth und gelb und grün in merkwürdigen Nuancirungen und Lichtern
an. Er wählt nach seinem Temperament und Malerverstande einen Fleck
Natur, den will er wiedergeben, wie er in Wahrheit ist, wie er ihn sah.
Ruskin und Turner, sie hätten Beide ihre Freude an diesem Landschafter
gehabt.