Matsch so eindrucksvoll
beherrscht, ruht eben auch
für seine Schüler weit
grössere Aussicht auf Er-
folg. Dies beweisen die Stu-
dien und Glasfenster von
H. v. Zwickle, die Kalender-
illustrationen der Fräulein
Wanke und Klimesch, die
Compositionsübungen der
Schüler Grabwinkler, Ska-
litzky, Louise Wagner,
Rädler, dessen „Fe1d-
arbeiter" eine ansprechende,
geschickt gemachte Leistung
sind. Auch die Landschaft
wird gepflegt, die Arbeiten
Delaitis, die „Praterstudien"
von Bonazza, „Der blühende
Obstbaum" von Pühringer
sind mehr als Fleissaufgaben
braver Schüler. Eine ganze
Reihe von Reproductionen
aus Heims graphischem
Motivenschatz nach Pla-
katentwürfen, Ex libris,
x. k. Kunstgewerheschule in Prag, Specialschule für textile Kunst Vignetten von Pamberger,
(Professor julius Ambrus). Entwurf von L. Vejrek Puchinger, ver_
vollständigen das Bild
der in Matsch' Schule herrschenden, fast allzu grossen Breite emsiger
Geschäftigkeit.
Karger und Myrbach streben über den ihren Schülern gezogenen
Rahmen nicht hinaus, darin liegt ihre Stärke, aber nicht darin allein; trefflich
geleitet wächst in ihren Abtheilungen eine Schar von Künstlern heran, deren
Qualität und Zahl hoch erfreulich ist.
Beide Schulen sind stark von Damen frequentirt und gerade an ihnen
zeigt sich, wie Temperament und Sinnesrichtung des Lehrers auf Phantasie
und Hand des Schülers einzuwirken vermag. Bei Professor Karger
dominirt das Duftige, Zarte, bei allem Streben nach Wahrheit doch die
Schönheit, die ideale Erhöhung der Natur. Bei Director Myrbach das sichere
feste Losgehen auf das Charakteristische, das I-Ierausarbeiten des Motives
auch von seiner nicht schönen Seite, die Femhaltung jeder Sentimentalität.
Denn an Hermine Ostersetzers Cyclus von Originalalgraphien unter dem
Titel: „Das Leben der Armen ist bitterer als der Reichen Tod" ist nichts