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Reichthums mit merkwürdig dis-
creter Verwendung der Mittel ge-
arbeitet wird. Überall sucht ein
gereifter und unabhängiger For-
sondern gleichsam auf natürli-
chem Wege krystallisirt sich die
Summe der historischen Ein-
drücke zu einem neuen Stile,
der wohl vom Eklekticismus des
XIX. Jahrhunderts ausgeht, aber
aus diesem heraus Eigenes ge-
staltet. Ob in England die weitere
Entwicklung der des Continents
wie bisher vorausgehen wird,
oder ob, wie in sehr vielem, so
auch hier ein Stillstand jetzt ein-
tritt, ein Beharren in der er-
worbenen hohen Geschicklich-
keit und eigenthümlichen Ge-
schmacksrichtung, wer möchte
darüber heute prophetisch Kunde
Tischchemgifggfa'is-F'a'ise' geben? Jedenfalls lässt auf dem
Gebiete der häuslichen Aus-
stattung sich nirgends eine Ermattung, ein Nachlassen der erfinderischen Kraft
spüren. Dass alle Formen auf historischen Vorbildern fussen, mögen sie auch
im einzelnen noch so frei gestaltet sein, gibt eben der englischen Kunst jene
Sicherheit, jene hohe stilistische Vollendung, jenen vornehmen Adel, der uns an
ihr entzückt. Vielleicht aber liegt darin auch das Hindernis zu einer grossen,
vorn Historischen ganz losgelösten Kunst zu gelangen, die wir doch für die
kommenden Jahrzehnte fordern und vielleicht eher von Deutschland und
Österreich, als von England oder Frankreich erwarten dürfen.
Zunächst bleibt aber die englische angewandte Kunst der Nacheiferung
wert, ist das englische Haus im Princip seinerAnlage mustergiltig, der englische
Kirchenbau dem continentalen durch die weihevolle Stimmung oft überlegen.
Man wird gut thun, dem Geiste englischer Baukunst, nicht ihren Äusserlich-
keiten, mehr als bisher und unbefangener nachzugehen. Nichts wäre ja
verfehlter, als wenn man jetzt bei uns bay-windows und mächtige Schorn-
steingruppen, Traufrinnen hinter hochgezogenen Umfassungsmauern nach-
ahmen wollte. Wir leben nicht im nebelreichen England, das möglichst viel
Fensterfläche zur Einführung des Tageslichtes bedarf, wir heizen nicht
Kamine, deren jeder seinen eigenen Schornstein verlangt, und bei der
Häufung von Schneemassen würde bald jene Anlage der Traufrinne sich
bestrafen.
mensinn nicht gewaltsam Neues, '