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Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 9)

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Gefässe, mit kecken Blumenranken und prächtig beobachteten Fischen in 
den herrlichsten Farben bemalt; eine grosse Anzahl schöner figürlicher 
Plastiken, nach Modellen von Rodin, Falguiere, Sarah Bernhardt, Saint- 
Marceaux, Fix- 
Masseau, Dejean, 
Daillion und Ma- 
dame de Frumerie 
in jener reizenden 
grünlichen und 
bräunlichenFayen- 
ce ausgeführt, die 
sich so ausseror- 
deutlich zur Wie- 
dergabe des 
menschlichen Flei- 
sches eignet; da- 
neben eine überaus 
flotte, dunkelbraun 
glasirte Statuette 
der japanischen 
 
Schauspielerin Sa- Rudolfliamrnel, Tischtuch 
da Yako, von La- 
chenal selbst modellirt; dann ein paar Objecte - darunter ein sehr inter- 
essantes Tintenfass mit einer liegenden Musengestalt - in einem ganz 
neuartigen dunkelgrau-grünen Materiale hergestellt, das sich trotz 
seines granulosen Aussehens weich und glatt anfühlt wie Atlas; ferner 
Thierstatuetten von feiner Charakteristik in der Bewegung: aufflatternde 
Enten, Hähne, die, den buschigen Schweif hoch aufgerichtet, mit dem 
Schnabel im Boden wühlen oder mit gerecktem I-Ialse ihr Kikeriki hinaus- 
schmettern; possirliche weisse Mäuse, die sich in einer Muschelschale 
tummeln; dann zahllose Fayencevasen von reizvollster Formgebung und 
wunderbarster Färbung: solche, an denen grosse Stemblumen in himmel- 
blauer Engobe auf stumpf grünem, in Spritztechnik abgetöntem, matt 
geätztem Grunde leuchten; andere, auf denen Blau in Blau glasirte Pfauen- 
federn sich von dem mattirten Grunde abheben; Blumentöpfe und Bon- 
bonnieren, aus Bambusgeäst oder Schwertlilien gebildet. Schliesslich die 
prächtigen Gres: Knorrig und massig in der Modellirung, wie es dem 
Materiale geziemt, von herrlicher Tiefe in den dunklen Tönen, von 
vornehmster Discretion in den hellen Farben, mit einer Fülle unge- 
ahnter Nuancen in den Laufglasuren, gehören sie ausnahmslos zu dem 
Allerbesten, was die Moderne auf dem Gebiete des Steinzeuges bislang 
geschaffen. 
So vielversprechend die schönen Ansätze unserer heimischen 
modernen Keramik auch sein mögen, oder, vielleicht richtiger gesagt, 
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