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Gefässe, mit kecken Blumenranken und prächtig beobachteten Fischen in
den herrlichsten Farben bemalt; eine grosse Anzahl schöner figürlicher
Plastiken, nach Modellen von Rodin, Falguiere, Sarah Bernhardt, Saint-
Marceaux, Fix-
Masseau, Dejean,
Daillion und Ma-
dame de Frumerie
in jener reizenden
grünlichen und
bräunlichenFayen-
ce ausgeführt, die
sich so ausseror-
deutlich zur Wie-
dergabe des
menschlichen Flei-
sches eignet; da-
neben eine überaus
flotte, dunkelbraun
glasirte Statuette
der japanischen
Schauspielerin Sa- Rudolfliamrnel, Tischtuch
da Yako, von La-
chenal selbst modellirt; dann ein paar Objecte - darunter ein sehr inter-
essantes Tintenfass mit einer liegenden Musengestalt - in einem ganz
neuartigen dunkelgrau-grünen Materiale hergestellt, das sich trotz
seines granulosen Aussehens weich und glatt anfühlt wie Atlas; ferner
Thierstatuetten von feiner Charakteristik in der Bewegung: aufflatternde
Enten, Hähne, die, den buschigen Schweif hoch aufgerichtet, mit dem
Schnabel im Boden wühlen oder mit gerecktem I-Ialse ihr Kikeriki hinaus-
schmettern; possirliche weisse Mäuse, die sich in einer Muschelschale
tummeln; dann zahllose Fayencevasen von reizvollster Formgebung und
wunderbarster Färbung: solche, an denen grosse Stemblumen in himmel-
blauer Engobe auf stumpf grünem, in Spritztechnik abgetöntem, matt
geätztem Grunde leuchten; andere, auf denen Blau in Blau glasirte Pfauen-
federn sich von dem mattirten Grunde abheben; Blumentöpfe und Bon-
bonnieren, aus Bambusgeäst oder Schwertlilien gebildet. Schliesslich die
prächtigen Gres: Knorrig und massig in der Modellirung, wie es dem
Materiale geziemt, von herrlicher Tiefe in den dunklen Tönen, von
vornehmster Discretion in den hellen Farben, mit einer Fülle unge-
ahnter Nuancen in den Laufglasuren, gehören sie ausnahmslos zu dem
Allerbesten, was die Moderne auf dem Gebiete des Steinzeuges bislang
geschaffen.
So vielversprechend die schönen Ansätze unserer heimischen
modernen Keramik auch sein mögen, oder, vielleicht richtiger gesagt,
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