Telcs-Budapest, Van der Stappen, Ar-
thur Volkmann mit einzelnen Meister-
werken vertreten sind, so gibt schon
diese Aufzählung nur des Hervorragend-
sten unter den an 5ooplastischenWerken
einen Begriff von dem Reichthum und
der Güte dieserAbtheilung der Dresdener
Ausstellung.
Von der einzigartigen Sonder-
ausstellung des 1894 zu früh ver-
storbenen Steinzeugbildners Jean Carries
wird noch besonders die Rede sein.
Zunächst werfen wir einen Blick
auf die kunstgewerbliche Abtheilung.
Wie üblich sind einige Wohnungsein-
richtungen vorhanden: ein Salon von
dem Architekten Melichar in Wien, ein
ebensolcher von den Vereinigten Werk-
stätten in München nach dem Entwurf
von Bernhard Pankok, ein Lese- und
Ruheraum, entworfen von Otto Guss-
Internationale Kunstausstellung zu Dresden, mann in Dresden: ein Wohn" und
Stuhl, entworfen von Otto Gussmann, Dresden Spgisezimmef nach Entwurf des Afghi-
tekten E. Schaudt in Dresden, ausgeführt
von den Dresdener Werkstätten für Handwerkskunst, und ein Warte-
zimmer, entworfen von dem Architekten Max Hans Kühne in Dresden.
Abgesehen von dem bürgerlichen Zimmer der Dresdener Werkstätten
ist das alles mehr oder minder Luxuskunst; die Bestrebungen, auch für
den vierten Stand billige und im Sinne einer neuen deutschen Volkskunst
schöne Zimmereinrichtungen zu schaffen, haben zunächst noch nicht zu
haltbaren Ergebnissen geführt, und solange die wirtschaftlichen Kämpfe
zwischen Arbeiterthum und Capitalismus alle Kräfte des vierten Standes in
Anspruch nehmen, wird sich in diesem auch schwerlich die Neigung
entwickeln, activ an diesen Bestrebungen theilzunehmen.
Das bürgerliche Zimmer von Wallots Mitarbeiter Schaudt ist durchaus
wohnlich und anheimelnd; eine Sophanische mit dreieckigem Abschluss
und ein erhöhter Fensterplatz an dem einzigen grossen Fenster mit Korb-
bogenabschluss geben dem Raume als solchem sein besonderes Gepräge;
das decorative Gemälde mit der nackten, weiblichen Figur über dem Sopha
dürfte vorläufig noch über bürgerliche Ansprüche hinausgehen und macht
auch die sonst recht freundliche, farbige Gesammtwirkung unruhig. Die
Möbel sind aus warmtönigem Ulmenholz gefertigt, sie wirken etwas schwer,
sind aber bequem und, mit wenigen Ausnahmen, frei von überflüssiger
Ornamentik; die Tapeten von grünem Grundton und ruhiger Wirkung, die