Ausstellung der Künsllercolonie in Darmstadt, Haus Behrens, Musikzimmer. ausgeführt v. j. L. Peter. Mannheim
lichen Platz. Es gibt keine Corridore, keine todten Winkel. Vorn Vor-
raurne an ist alles warm, bewohnbar. Von alldem wird bei Charakterisirung
der Interieurs noch die Rede sein. Den Abschluss der Olbrich'schen Archi-
tekturen bilden das Theater und das Ernst Ludwig-Haus. Das Festspiel-
haus, von aussen nicht besonders merkwürdig, hat vor allem keine regel-
rechte Bühne und keinen regelrechten Zuschauerraum. Das klingt wie
Spott, soll aber bei weitem keiner sein, denn da im Hause auch nur die
Stimmungskunst herrschen soll, bedurfte es grossen scenischen Apparates
ebensowenig wie fester, niet- und nagelfester Sitzreihen. Theatertechnisch
eine wohlthuende Neuerung ist die tief-violette T uchverkleidung, die Decke
und Wände weich und wundervoll akustisch macht.
Das Ernst Ludwig-I-Iaus soll den Mittelpunkt der Colonie bilden. Es
ist ein langgestreckter niederer Bau geworden, dessen Facade einen ein-
zigen Stützpunkt im Portale hat, das von zwei überlebensgrossen Figuren
von L. I-Iabich (Mann und Weib) flankirt wird. Allerlei Ornament - nicht
allzu architektonisch q verziert diesen Eingang. Der Grundriss ist so
gehalten, dass das obere Stockwerk im Mittelpunkte eine Halle (für Aus-
stellungszwecke) hat und rechts und links sich die Einzelateliers anschliessen,