Bartes überraschend ausge-
drückt hatte. Man verstand
dieses Neue allerdings nicht,
man sprach sogar von Ab-
güssen über der Natur, man
übersah aber dabei voll-
ständig den ausgesprochenen
Stil, die starke künstlerische
Empfindung, welche dieses
Werk wie alle übrigen Schöpf-
ungen Carries aufwies. Denn
nichts lag ihm ferner, als die
Natur zu copiren. Die Natur
war ihm nur Mittel, es zog
ihn viel mehr zur Vereinfach-
ung, zur Stilisirung, zum Aus-
drucke des Empfundenen, des
innerlich Erschauten, nicht
aber zur Wirklichkeit.
Inzwischen kehrte Carries
nach Lyon zurück, um dort
eine Büste der im Sterben
liegenden Schwester Agnes
herzustellen, ein Werk, das
auf sein Gemüth tiefgehenden
Einfluss gehabt hat. Mancher-
lei andere Aufträge gingen
ihm zu; mit 20 Jahren war er
in Lyon ein wohlbekannter
Kün5tler_ A115 jengf Zgit Ch. Ashbee, Klapptisch und Metallgeräthe
stammt die Büste des in Rom
ermordeten französischen Malers Eugen Allard, die er für die Witwe machte.
Im Anschlusse daran fertigte er aus eigenem Antriebe ein wunderbares Werk:
Allards Kopf unter dem Leichentuche, das er der Witwe schenkte. Carries
musste sodann seinen Militärsdienst ableisten. Der Oberst seines Regiments
Miquel de Riu war ein kunstbegeisterter Mann und gewährte dem Künstler,
der übrigens mit allem Eifer seiner Soldatenpflicht oblag, jede mögliche
Freiheit, so dass er während dieses Jahres auch künstlerisch thätig sein
konnte. Damals machte Carries in Montauban auch seine ersten Versuche
mit Terracotten.
Mit 500 Franken in der Tasche kehrte er dann wieder nach Paris
zurück, wo er in den nächsten zehn Jahren mit kurzen Unterbrechungen
gewohnt und geschaffen hat. In den erstenJahren war die bittere Noth sein
steter Gast. Sie hat ihn nicht abgehalten, unermüdlich zu schaffen, zu
nur