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Volltext: Bericht über die Weltausstellung zu Wien im Jahre 1873

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IV. Permanente Magnete. 
Eine Reihe sorgfältig angestellter Versuche hat es fest 
gestellt, dass die Fähigkeit des Eisens, resp. Stahles, sich mag- 
netisiren zu lassen, eine gewisse veränderliche Grenze hat und 
dass die Beschränkung des Maximums der magnetischen Kraft 
sehr abhängig ist von der Qualität des hiezu verwendeten Stahles, 
von dessen Behandlung heim Abkühlen, Streichen u. s. w. Schon 
seit längerer Zeit waren holländische Verfertiger von Stahl- 
Magneten im Besitze der richtigen Behandlungsmethode bei der 
Anfertigung der Magnete. So sehen wir auch bei van Wetteren 
und F. W. Funkler in Haarlem in der holländischen Abthei 
lung ausserordentlich kräftige (nach Dr. Elias benannte) Elias- 
Magnete, welche bis zu 10 Pfund eigenem Gewichte das Zehn 
fache ihres Gewichtes und bei 100 Pfund noch das 4.5fache des 
selben zu tragen im Stande sind und, wenn auch der Anker 
abgerissen wird, ihre Tragfähigkeit nicht verlieren. Das Verfahren 
bei Herstellung der Stahlsorte, sowie die Art des Striches u. s. w., 
wurde von diesen Holländern stets geheim gehalten, und nur der 
eine Umstand ist ersichtlich, dass sie sich hiebei sehr dünner 
Lamellen bedienen. Das Aufsehen, das diese Kunst-Magnete in 
Paris seinerzeit gemacht haben und billigerweise auch in Wien 
noch gemacht hätten, wurde durch den von Breguet in der 
Pariser Abtheilung nach Jamin’s Angabe construirten Riesen- 
Magnet vollständig für diesen in Beschlag genommen. Dieser 
Blatter-Magnet von Jamin besteht aus 45 lyraförmig ge 
krümmten, von einander durch nichtmagnetische Zwischenkörper 
getrennten, bis zur Sättigung magnetisirten, handbreiten Stahl 
federn, welche mit einem den Magnetismus kräftigenden 64 Pfund 
wiegenden Fusse aus weichem Eisen bewaffnet sind, und dieser 
eiserne Fuss trägt nach gemachter Probe 1000 Pfund. Selbst 
die Haarlemer Magnete können bei solcher Grösse kaum das 
Vierfache ihres Gewichtes tragen. Es ist klar, dass aus der 
Möglichkeit, so kräftig wirkende Magnete mit dauernder Kraft 
hersteilen zu können, sich für die Verwendung der elektrischen 
Kraft als Motor und zur Erzeugung kräftiger elektrischer Ströme
	        
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