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eigenen freudlosen Schweigen der Farben gegeben. Dagegen jubelt es hell auf in „Mutter
und Kind": Sonnenschein auf einem Rosakleid, auf rosigem Fleisch und einer weiten
grünen Wiese voll goldgelber Butterblumen, alles breit und Hiessend hingegossen. Der
dritte Schweizer, Alexander Perrier, ist im Gegentheil scharf und spitz. Er geht bis in das
Einzelne der Tannennadeln, und in Kleid und Haar eines seltsam gestimmten Frauen-
bildnisses bis in den einzelnen Faden. An der Spitze der schwedischen Künstler steht
Prinz Eugen von Schweden mit zweien der drei Landschaften, die er auf der Welt-
ausstellung gehabt. Das „Alte Schloss" mit seinem rothen Dach in sommerlichem Grün
und „Die Wolke", eine jener Wolken, die er zu lieben scheint und die sich wie Spinnen-
gewebe mit langen Fäden durch das Blau ausspinnen. Der Schnee ist natürlich bei den
Schweden ein Lieblingsstoh". Sie malen selbst seine kühnsten Phänomene, die schon
schneewidrig scheinen. So Fjaestad unberührten Schnee in breiten Flächen, die unter dem
Monde ganz Biesspapiergrau werden können, vorne aber förmlich glitzern. Er malt auch
den Reif, im äussersten Weiss-in-Weiss, in stalaktitenhaften Gestaltungen, die mit ver-
blüffender Einfachheit hingemalt sind. Bruno Liljefors, der Thier- und Schneemaler, hat
ein sehr grosses Bild: „Eidervögelstrich". Einen ganzen Schwarm blendend weisser, rosig
angehauchter Flaumenknäuel mit Schnäbeln und Flügeln, die über eine hartgrüne Meeres-
woge hinllattern. Dieses Flattern selbst ist durch undeutlichen, verwischten Vortrag der
Flügel fast täuschend wiedergegeben. In einer norwegischen Ecke sind treffliche Sachen
von Werenskiold, Krohg und die ängstigende „Angst" von Edvard Munch. Eine Anzahl
Leute, die Angst haben und deren Angst sich gleichsam in die Aussenwelt projicirt, so
dass sie Himmel, Wasser und Erde bunt durcheinander wirbeln sehen. Ein coloristisch-
symbolisches Phantasiestiick, das niemand zu unterschreiben braucht. Unter den Finnischen
Künstlern sieht man verschiedenste Observanzen. Albert Edelfelt, bekanntlich immerzu
der Pariser der Siebziger-Jahre, discreter Naturalist, feiner Auflöser der Contraste. Jaerne-
felt, gleichfalls noch Culturmensch älterer Art. Axel Gallen dagegen enfant terrible, in der
Wildnis hausender Finne, der sein Paris gründlich vergessen hat. Im Jahre 1891 malte er
noch Weib und Kind mit flaumiger, frisierter Eleganz, später seine Winterbilder von den
Imatrafällen mit wachsender Freiheit, bis zur wahren Explosion von zerstiebendem und
zerstäubendem Weiss. Dazwischen den SchauspielerRittner, eigentlich ziemlich akademisch,
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