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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 1)

und reichen Schlossinnem. Um x64o 
wird der Mechanismus des Schlosses 
durch Umlegung eines eisernen, mit 
Messing verzierten oder blau angelau- 
fenen Kastens wieder verborgen. An die 
Stelle des deutschen Hohlrohrschlüssels 
tritt der Schlüssel mit festem Stil, nicht 
der Kunstschlosser verfertigt den ganzen 
Schlüssel mehr, sondern zur Roharbeit 
des Schmiedes tritt die Arbeit des Gra- 
veurs, der den Griff und das Gesenke 
ciselirt. Bronze und Messing treten am 
Griffe neben das Eisen, nicht nur bei 
französischen, auch bei deutschen 
Schlüsseln. Immerhin zeigt auch diese 
Epoche in Omamentation, in Schnitt und 
Gravirung noch eine Fülle bedeutsamer 
Stücke, die unser Auge erfreuen und uns 
mit Bewunderung für die Erzeuger dieser 
Arbeiten wie für deren Besteller erfüllen. 
Französische Arbeiten stehen obenan, 
ihr reich verzierter Griff überragt alle 
gleichzeitigen Erscheinungen und auch 
hier sind intime Beziehungen des höfi- 
schen und gesellschaftlichen Lebens trei- 
bende Kräfte höchster künstlerischer Ent- 
wicklung. Schon I-Ienri III. soll seinen Fa- 
voritinnen die prachtvollsten Nach- 
schlüssel zu seinen Privatgemächern 
haben anfertigen lassen. Der Classicismus 
vermochte für eine Erneuerung der 
Schlüsselkunst nichts zu thun, mit der 
Vereinfachung der Formen und der Ein- 
engung des ornamentalen Ausdruckes 
musste auch das rein Technische immer 
mehr verflachen. Aber eine interessante 
Neuerung dankt ihm die Geschichte des 
Schlüssels doch: mit der Entwicklung der 
Stahlbereitung geht auch die Verwertung . 
dieses Materials für den Schlüssel der Zeit H- Müll" Wassemägmni Emma "o" 
Hand in Hand und es ist eine nicht üble J'Kalmär' s"kel,j'",i,f,jäk'k'Fac"s"'"" 
Wirkung, welche die Schlüssel dieser Art, 
bis in die Vierziger-Jahre des XIXJahrhunderts reichend, durch die Eigenart 
des Materials, das für SchliH, Polirung und Facettirung so trefflich sich
	        
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