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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 1)

reichische Mittelgebirgswelt zu 
sehen und in schweren, dicken 
Farben wiederzugeben, die sich 
auch des verflossenen Ölfarben- 
drucks bemächtigt hatte. Es waren 
die dunklen, gesteckten Bilder, 
die den damaligen massiven Rah- 
men und den Möbeln der Schul- 
renaissance entsprachen. Der 
bessere Lichtenfels war in den 
colorirten Federzeichnungen, so 
weit sie nicht im Laufe der Jahre 
gar zu einförmige Schreibübungen 
wurden. - Jettels Ruf in Wien datirt von jenem starken 
Stimmungsbilde auf der Wiener Weltausstellung, das jetzt in 
der akademischen Galerie hängt. Ein Wassertümpel mit einem 
Schwarm von Raben, in wenigen unbehaglich verschnupften 
Tönen, ganz „auf Ton" hingestrichen. Dieser saftigen Weise 
ist der Künstler später untreu geworden. Derjettel der späteren 
jahre war im Gegentheil der Meister der vorletzten, letzten und 
allerletzten Verdünnungen von Farbe, die er in seiner beliebten 
Gouache papierdünn über die Fläche hauchte. Er war der 
Homöopath des Colorits. Aber in dieser Askese war er doch 
durchaus nobel und hatte eine specifische Stimmung, 
eine persönliche Note. Selbst wo er, wie ja oft genug, 
direct für das Publicum malte. Er lockte die Käufer, 
ohne sich an sie wegzuwerfen. In der That war er 
einer der Meistgekauften in der Secession, in die er 
diesem ganzen Wesen nach eigentlich nicht recht passte. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Schlüsselschild, XV. Jahrhundert 
(Österreichisches Museum) 
Schlüssel, XV. Jahrhundert (Sammlung 
des kais. Ralhes Th. Theyer) 
 
Schloss, XV. jahrhundert (Kunst- 
gewerbe-Museum in Graz) Schloss, XV. jahrhundert (Kunstgewerbe-Museum in Graz) 

	        
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