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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 2)

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Ist das nicht ein erlösendes Wort? Aber wer wird es verstehen, der 
nicht in den Geist jener Kunst eingedrungen ist? Sind wir es aber, so werden 
wir auch den Geist unserer Kunst leichter erfassen. 
 
Zwei Vogelköpfe aus Holz mit kerbgeschnitzten Verzierungen (sogenannte Tcdtenschuhe) aus den Gräbern 
von Oberflacht. Stuttgart 
Der Weg dazu ist uns von Riegl eröffnet. Und wenn ich auch überzeugt 
bin, dass es wie bei seinem früheren Werke und allen grossen Umwälzungen 
noch Jahre brauchen wird, bis das Neue ganz erfasst ist, auf die Dauer 
wird sich seinen Ergebnissen niemand verschliessen dürfen. 
Das Kunstgewerbe hat heute eine Wissenschaft, eine Wissenschaft, die 
jeder anderen an Tiefe der Gedanken gleicht. 
Die Behandlung des spät-antiken Kunstgewerbes auf Grund der öster- 
reichisch-ungarischen Funde wurde seinerzeit vom Grafen Latour, noch in 
seiner Eigenschaft als Sectionschef angeregt; die Herausgabe ward dem 
unter Hofrath Otto Benndorfs Leitung stehenden k. k. österreichischen 
archäologischen Institute anvertraut. In besonderem Grade sind wir aber 
auch dem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht zu Dank verpflichtet, 
dass es sowohl dem Herausgeber als dem Verfasser die Möglichkeit 
gab, ihre Absichten so durchzuführen, wie es hier geschehen ist: geistig 
von unendlichem Reichthume, und in der Erscheinung, besonders in den 
von der Hof- und Staatsdruckerei hergestellten Abbildungen, von muster- 
giltigem Werte. Es ist ein Ruhm Österreichs, seiner Wissenschaft und seiner 
graphischen Künste. 
AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN S0 VON 
LUDWIG HEVESI-WIEN 50 
STERREICHISCHE KÜNSTPFLEGE. Mancherlei Symptome zeigen deut- 
lich, wie das Kunstinteresse immer mehr in das tägliche Leben des Publicums dringt. 
S0 ist vor kurzem erst das Unternehmen der „Wiener Kunstwanderungen" ins Leben 
getreten. Durch ein Comite, in dem wir Namen wie Baron Bourgoing, Gräfin Aglaä Kinsky, 
Fürstin von Montenuovo, Markgraf Pallavicini, Philipp v. Schoeller und anderen begegnen, 
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