Während die Schreibzimmer durchwegs Uninteressantes boten und die Jury ver-
anlassten, von jeder Prärniirung dieser Gruppe abzusehen, konnte eine Reihe von Speise-
zimmer-Einrichtungen als mehr oder minder gelungen bezeichnet werden.
Gleichwohl wurde auch hier der erste Preis nicht zuerkannt. Den zweiten Preis
erhielt Herr Architekt Otto Wytrlik für seine Arbeit mit dem Motto „Hoch oben".
Unter dem Vorsitze des ersten
Obersthofmeisters Prinzen Rudolf von
und zu Liechtenstein trat die Jury für
die Beurtheilung der eingesendeten 10
Arbeiten für die Concurrenz 3 „Ehren-
preise für Rennen und Preisreiten"
zusammen.
Der Jury gehörten an: Herr Aristi-
des Baltazzi, Graf Dominik Hardegg,
Feldmarschall-Lieutenant Franz von
Holbein-l-lolbeinsberg, Ritter von Klin-
kosch, Arthur Krupp, Feldmarschall-
Lieutenant Ritter von Latscher, Prinz
Franz von und zu Liechtenstein, Frei-
herr von Myrbach, Hofrath von Scala,
Dr. Eugen Freiherr von Schlosser, Pro-
fessor Arthur Strasser und Professor
Ritter von Zumbusch. Auch in diesem
Falle wurde von. der Verleihung eines
ersten und zweiten Preises Umgang
Untertasse, Wiener Porzellan um 1800 (Österr. Mus.) ggngmmen, der dritte Preis dagegen
dem Bildhauer J. Raszka für dessen
unter dem Motto „Derby-Wien" eingesendetes Object verliehen. Den Arbeiten mit den
Mottos „Raserei", Bildhauer Hans Schaefer und „I-lipp Hipp Hurrah", Bildhauer
Professor Stephan Schwartz, wurde die Anerkennung ausgesprochen.
Die vierte Concurrenz betraf den Entwurf eines Schützenpreises. Zum Vorsitzenden
dieser Jury wurde Herr Oberstjägermeister Leopold Freiherr von Gudenus gewählt. Als
Juroren fungirten Graf Johann Harrach, Minister für Cultus und Unterricht Ritter von
Hartel, Arthur Krupp, Graf Lanckoronski-Brzezie, Kammer-Juwelier Josef Mayer, Johann
Graf Meran, Universitäts-Professor Ritter von Metnitz, Freiherr von Myrbach, l-Iofrath
von Scala, Professor Strasser, Oberstlieutenant W. Zimburg Edler von Reinerz und
Professor Ritter von Zumbusch.
Der zweite Preis wurde Herrn Ladislaus Saloun, königl. Weinberge bei Prag, der
dritte Preis dem Herrn Hans Müller für seinen mit dem Motto „Hubertus Heil" ver-
sehenen Entwurf zuerkannt. Ein erster Preis wurde nicht verliehen. Die Concurrenz-
arbeiten der vier Preisausschreibungen waren vom 23. Jiänner bis inclusive 5. Februar im
ersten Stockwerke des Osterreichischen Museums ausgestellt.
Die Ausstellung wurde am 4. Februar von Ihrer k. und k. Hoheit der durch-
lauchtigsten Frau Erzherzogin Maria Theresia und der Frau Gräfin Bardi besucht.
UNE FEMME DE QÜALITE." Im Saal X des k. k. Österreichischen Museums
7, wurde eine Ausstellung von farbigen Heliogravuren eröffnet, welche das häusliche
und gesellschaftliche Leben vornehmer Damen zu Paris im letzten Viertel des XVIXI. Jahr-
hunderts illustriren. Der Pariser Genremaler Maurice Leloir schildert auf diesen unter dem
obigen Titel zu einem Prachtwerke allerersten Ranges vereinten Blättern in fesselnder Weise
die Beschäftigungen und den Zeitvertreib der eleganten Pariser Damenwelt um dasjahr 1778
und er entrollt damit vor unseren Augen ein überaus reizvolles Bild der mannigfachen Ver-