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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 5)

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schrift zu finden und 
auch später noch 
durch Jahrhunderte 
in byzantinischen und 
altslavischen Hand- 
schriften zu verfolgen. 
Für die spätere Zeit ist 
diereicheAusstattung 
des Grundes mit Gold 
bemerkenswert, das 
so dick aufgelegt ist, 
dass es mannigfaltige 
Dekoration durchDa- 
mascierung, das 
, heisst durch Grab- 
' ,  j stichelundPunze, ge- 
i stattet. Die Anleh- 
nung der slavischen 
Miniaturmalerei, na- 
. .__ mentlich der bulga- 
, . .  Ü J ' '  . , rischen und russi- 
Slavische Apostelgeschichte (cod. slav. G) sehen, an  byzanti- 
nische ist ebenso be- 
kannt, wie die Ähnlichkeit des cyrillischen und griechischen Alphabetes. 
Prächtige Proben für die Nachbildung des mehrerwähnten griechischen 
Initialornamentes bieten ein Evangeliar und eine Apostelgeschichte (cod. 
slav. 7 und 6), letztere besonders bemerkenswert durch Verwendung des 
Flechtmotives. Aus dem Umstande, dass die eine Handschrift aus dem Jahre 
1502, die andere aus dem Anfang des XVII. Jahrhunderts stammt, erhellt, 
wie lange Zeit hindurch sich der Typus des Initialornamentes - die ein- 
schlägigen hier gebotenen Proben umspannen sieben Jahrhunderte - 
lebendig erhielt. Gleiche Beobachtung gestatten auch die Vollbilder der 
slavischen Handschriften: ihre Anlehnung an die byzantinischen Originale 
ist so evident, dass von einer weiteren Illustrierung dieser Tatsache hier 
abgesehen wurde. 
 
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Dass die Miniaturmalerei der Abendländer einen von der byzantinischen 
I-Iandschriftenillustration wesentlich verschiedenen Gang nahm, wurde bereits 
angedeutet. Während die byzantinische Kunst durch die bilderstürmenden 
Kaiser im VIII. Jahrhundert empfindliche Schädigung erfuhr, erreichen die 
zentraleuropäischen, namentlich die deutschen Schreib- und Malschulen, 
denen die hier folgenden Bemerkungen vorzugsweise gewidmet sind, ihre 
I-Iochblüte unter Karl dem Grossen, und namentlich die Kalligraphie 
nimmt ungeahnten Aufschwung. Goldschrift auf Purpurgrund, sowie reiche
	        
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