Hans Schwache, Gruppe von Tanzenden, Dzlail vorn Entwurfe für das Lanner-Slrauss-Denkmal
Besitz Seiner Durchlaucht des Obersthofmeisters Fürsten Hohenlohe
übergingen. Namentlich der Bursche, der sich eben seine Pfeife stopft,
ist voll urwüchsiger Derbheit, ohne dabei seine jugendliche Elasticität
und naive Frische einzubüssen. Wir sehen hier von neuem, wie der Künstler
stets das Rechte trifft, wenn er ein Thema wählt, wobei er sich in direkten
Rapport zur Natur setzen kann. Das lebensvolle Genrewerk, dem Porträt
verwandt, liegt ihm sichtlich näher als die idealen Gebilde der Phantasie.
Dies zeigt sich unter anderem auch ganz deutlich an seinem Entwürfe
für ein Lanner-Strauss-Denkmal. Die beiden Tonkünstler sind ganz genre-
haft aufgefasst. Das ist gegenwärtig in der Denkmalplastik allerdings nichts
Seltenes. Man will dadurch jeden steifen, gekünstelten Heroismus vermeiden.
Ihre volle Berechtigung hat aber eine solche Auffassung in der monumentalen
Plastik erst dann, wenn der genrehafte Zug gleichsam nur den liebens-
würdigen Schleier bildet, hinter welchem das Grosse und Bedeutende deutlich
hindurchschimmert. Die schlichte Alltäglichkeit der Form darf die Ewigkeits-
werte nicht ersticken, sondern soll sie im Gegenteil der Allgemeinheit näher
bringen. Hinter der Selbstverständlichkeit des Motivs die Grösse eines
Mannes hervorleuchten zu lassen, darin besteht die Aufgabe dieser Art
monumentaler Skulptur. Dieses Doppelspiel scheint aber nicht Schwathes
Stärke zu sein, sondern seine Domäne ist die künstlerische Fixierung einer
Erscheinung des realen Lebens. Wie man jedoch bei Künstlern so oft ein
Streben wahrnimmt, das zu erreichen, was ihnen die meiste Mühe kostet und
ihre Kräfte aufs äusserste anstrengt, so drängt es auch diesen Bildhauer