Österreichische Ausstellung in London, Musiksalon, entworfen von L. Baumann,
ausgeführt von Sigmund Deutsch, Brünn
Die niedere Wandvertäfelung und das ganze Mobiliar sind aus ungarischem
Eschenholz hergestellt, dessen hellgelblicher Ton mit den gelben Polsterungen,
dem hellaschgrauen Moirestoff der Wände, sowie mit der über der Lambris
herumlaufenden cremefarbenen Applikationsstickerei einen Farbenakkord
von reservierter Eleganz ergibt; die Formen der Möbel sind knapp und
gerade, die Stützen schlank; als einziger Schmuck sind antikisierende Bronze-
appliken angebracht; bedauerlicherweise sind diese etwas roh ausgefallen.
Technisch rühmlich ist die Bearbeitung des schwer zu behandelnden Holzes.
Auch bei dem im Deutsch'schen Interieur aufgestellten, im gleichen Charakter
gehaltenen zwei Musikinstrumenten, einem Konzertflügel von F. Ehrbar und
einem Harmonium von J. Kotykiewics, verdient die Ausführung der heiklen
Fumierarbeit, namentlich an der grossen Fläche des Klavierdeckels, alle
Anerkennung.
Ein interessanter Raum ist das gleichfalls von Baumann entworfene
I-Ierrmandsche Jagdzimmer. Der Künstler ist hier von dem Gedanken aus-
gegangen, die Erinnerungen an Wald und Flur, die die Phantasie des heim-
kehrenden Jägers Füllen, in stilisierter Form in einem Raume zu verkörpern,