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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 8 und 9)

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schwimmen oder über schäu- 
mende Wellenkämme em- 
porschnellen. In dieser Rich- 
tung, in der er die minutiöse 
Naturbeobachtung japani- 
scher Künstler erreicht, hat 
er sein bestes geleistet in 
den reizenden Fresken des 
Badezimmers, das die „Arte 
della Ceramica" ausgestellt 
hat, und dem die submarinen 
Töne der Wandmalereien 
einenunbeschreiblichen Zau- 
ber verleihen. Die schillernde 
Pracht der Metallreflexe 
wiederum verwertet Chini 
am häufigsten zur Dar- 
stellung des Pfauengetieders: 
bald bildet er aus den bunten 
Leibern der schönen Vögel, 
bald aus ihren beäugten 
Federn dichte Ornamente, 
die ihren saphirenen und 
smaragdenen Schmelz auf 
kupferigem oder goldigem Grunde leuchten lassen; bald glänzen in ihrer 
ganzen Farben- und Linienschönheit ein einzelner Pfau oder eine ein- 
zelne Feder auf der Laibung der Gefässe. Auch auf dem Gebiete der 
Gres, auf dem die Fabrik erst seit kurzem arbeitet, hat sie schon schöne 
Erfolge zu verzeichnen: die grossen Gres-Reliefs mit Arbeiterliguren, die 
D. Trentacoste in glücklichem Anschluss an Meuniefsche Gestalten 
modelliert hat, und die die Pfeiler zwischen den drei Compartimenten der 
Ausstellung der „Arte della Ceramica" schmücken, sowie eine Anzahl 
hübscher, braun-weiss-schwarz gehaltener Gres-Vasen verdienen alle 
Beachtung. 
Gut in den Lüsters, wenn auch noch recht schablonenhaft in den Formen 
und marktwarenmässig in der Ornamentation sind die Erzeugnisse der Mani- 
fattura „Florentiau; noch bessere, diskretere Metallreiiexe erzielt die Floren- 
tiner „Societa Ceramica Artistica", die auch in den Modellierungen der Vasen 
und namentlich einzelner dekorativer Tierstatuetten manche hübsche Resul- 
tate aufweist. 
Die grossartigen Leistungen der „Arte della Ceramica" und das aus- 
gesprochene Modemisierungsbestreben der beiden letztgenannten Fabriken, 
die hauptsächlich billige Ware erzeugen, werden hoffentlich die „Societa 
Ceramica Richard-Ginori", die sich gegenwärtig in einem etwas schläfrigen 
 
Ausstellung in Turin, Behang, Nähspitze von Salviati, 
jesurum 8: Co., Venedig 
5st
	        
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