Ausstellung in Turin, Keramiken von Luise m. Laughlin, Cincinnati
Künstlers die Zeichnung durch ein paar Stickstiche - so ist die schuppen-
artige Haut der Pelikanfüsse durch leichte Stickerei charakterisiert - was
dem Ganzen einen überaus pikanten Reiz gibt.
Erwähnenswert sind auch Christ. Lebeaus weiss-blaue Batiks, die die
denkbar feinsten Spitzendessins aufweisen.
Unter den übrigen Textilien nehmen die zartgetönten Mohairteppiche
von W. Stevens 8: Zonen in Rotterdam den ersten Platz ein.
Von reizendster Wirkung ist ein für die Innendekoration nur wenig
belangreiches, wohl aber für die Damenkleidung wichtiges technisches Ver-
fahren John Jacobsons, auf spinnwebdünne Stoffe Wollstaub so zu applizieren,
dass sie ähnlich wie Samtbrokat wirken; die Farbenzusammenstellungen
und die Grazie der bordürenartigen Dessins verdienen alles Lob.
Die Edelmetallarbeiten sind ausnahmslos bemerkenswert; während
Hoeker 8: Söhne (Amsterdam), die man übrigens schon in Paris schätzen
gelernt, und Jan Eisenloeffel in Overveen in frühmittelalterlichem Charakter
arbeiten, ornamentiert C. J. Begeer (Utrecht) seine Objekte mit modernen
Pflanzenomamenten; das von ihm nach Gips' Zeichnungen getriebene
Teeservice mit Algenmotiv ist in Entwurf und Ausführung ein Meisterwerk.
Die Keramik nimmt natürlich in der holländischen Sektion einen weiten
Raum ein. Rozenburg hat sich weder in seinen starkglasierten Fayencen noch
in seinem federleichten Porzellan seit Paris geändert. Dagegen bringen Joost
Thooft 8: Labouchere in Delft eine Reihe von Neuheiten. Sein neues weisses
Biscuitgeschirr, das in Wedgewoodtechnik ägyptisierende mattgrüne, gold-
konturierte Ornamente trägt, wirkt hart und langweilig; dagegen hat das
Delfter Haus Porzellane und Fayencen mit ausgezeichneten Laufglasuren und
Kristallisationen und schliesslich eine interessante neue Art von Verkache-
lungen vorgeführt, bei der die einzelnen Kacheln nicht die übliche Quadrat-
form, sondern ganz verschiedenartige unregelmässige Konturen zeigen, die
den Linien der Gesamtzeichnung folgen, so dass man an der fertigen Ver-
kachelung nur schwer die einzelnen Fugen findet.
an!