Ausstellung in Turin, Behang, Sarmbrandmalerei von Gera Mirkowsky-Greguss. Budapest
ausgestellt, denen ob ihrer charakteristischen Formen und Dessins, insbe-
sondere aber ob ihrer interessantenFarbenzusammenstellungen alle Beachtung
gebührt; eine Reihe von Stockholmer Künstlern und Kunstgewerbetreibenden
haben schöne Bronzen und Zinnarbeiten geschickt, K. Anderson Gold-
und Silbersachen von hervorragendem Kunstwert.
Die Sektion der Vereinigten Staaten von Nordamerika enthält manches
Neue: Tiffany hat neben alten Bekannten eine Anzahl schöner patinierter
Bronzelampen mit prächtigen Glasschirmen und figürliche Mosaiken aus irisie-
renden Glasflüssen ausgestellt; die Rookwood Pottery zeigt neben ihrem alten
starkglänzenden Genre ein neues mattes Genre, auf dem die virtuos gemalten
Blumen so zart hingehaucht erscheinen, als wären sie in Pastellfarben aus-
geführtVorzügliche Keramiken hat auch Frau Louise Mc. Laughlin (Cincinnati)
ausgestellt; ihre Arbeiten erinnern an manche Stücke von Bing und Gröndahl,
sind dabei aber durchaus originell gedacht und gleich gelungen in Form-
gebung, Färbung und Dekor.
Japan ist leider nur durch ein Turiner Importhaus repräsentiert, das aber
manche erstklassige Arbeit, insbesondere entzückend schöne Fächer aus-
gestellt hat.
Von allen in Turin vertretenen Ländern überrascht vom Standpunkt
des Vergleiches mit dem, was in Paris geboten worden war, wohl Ungarn
am meisten. Dem ungarischen Kunstgewerbe mussten in Paris sehr ungün-
stige Augurien gestellt werden: der unglückliche Gedanke, dadurch modernes
Kunstgewerbe nationalen Charakters schaffen zu wollen, dass man mehr
oder minder entlehnten modernen Formen ohne jeglichen Zusammenhang
alte nationale, meist der Bauernstickerei entnommene Ornamentmotive an-
heftete, schien die moderne Richtung im Keime ersticken zu sollen. Zudem
herrschte überall eine aufdringlich derbe Grellheit der Effekte, ein Mangel
an Mässigung und gutem Geschmack. Eine äusserst hässliche Installations-