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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 8 und 9)

.Gibt man diese Möglichkeit zu, 
dieses Textes, soweit ich das Ma- 
terial überblicke, derim Este-Inven- 
tar vom jahre 1488 verzeichneten 
ZifTer, am nächstenä; es ist nicht 
ausgeschlossen, dass der Verfasser 
des Inventars das letzte Blatt, auf 
dem nur eine Kolumne Text steht, , 
nicht mitgezählt hat; noch leichter 
ist es möglich, dass bei der Zählung 
(eine alte Foliierung fehlt) ein 
kleiner Irrtum unterlaufen sei". 
dann sprechen die unzweifelhafte 
italienische Provenienz und die 
reiche, der Este-Bibliothek wür- 
dige Ausstattung für die Identi- 
fizierung unseres Manuskripts mit 
dem „Troiano" des Inventars"? 
Die Miniaturen unserer Hand- 
schrift sind, wie bereits bemerkt, 
kulturhistorisch zwar lehrreich, 
künstlerisch jedoch im allgemeinen 
nicht hervorragend. Die Hinter- 
gründe sind zumeist gemustert 
(eine wohlfeile, damals in der 
italienischen Miniaturmalerei gewöhnliche Übung); die nicht häufigen 
Zugeständnisse an das Landschaftliche gehen über das Mittelmass der floren- 
tinischen Landschaftsmalerei des XIV. Jahrhunderts nicht hinaus. Hin und 
wieder zeigt sich aber selbständiges, nicht erfolgloses Streben, zu individuali- 
sieren, Bewegung und Empfindung auszudrücken. Dieser Gesichtspunkt war 
für die Wahl des hier reproduzierten Bildes massgebend, das die Verse der 
Dichtung 26983 ff. und 26997 ff: 
 
Gebezbuch (cod. 1981) 
„Icele nuit sans plus targier 
Quant li jorz prist a esclarcier 
Troverent Thelamon ocis; 
Les braz, lo cors et tot lo vis 
Ot detrenchie d'espees nues. 
Ci ot assez palmes batues. 
"Die ihr so nahe verwandte Pariser Handschrift f. fr. 793 zählt 207, die Petersburger Nr. 3, x67, 
unter den in Italien aufbewahrten die beiden Venezianer 234 und 152 (aus der Sammlung Gonzaga, vergl. 
„Rornaniai IX, 509), die Neapolitaner 177, die Mailänder x99 Blätter. 
"F" Cod. fr. VII der Marciana z. B., der 138Blätter zählt, istim Gonzaga-Katalogm]. 1407 mit der Bemerkung 
„cart. x39" verzeichnet. Die Identität ist aber zweifellos. 
"Hln den Besitz Eugens ist die Handschrift möglicherweise durch Vermittlung Carlo Emanuele D'Estes 
gelangt, der für den Prinzen in Mailand Biichereinkäufe besorgte (Ameth, „Prinz Engen", I, 7a).
	        
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