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G. Morland. Schweinestall
Dass sich die Zimperlichkeit dieser Zeit bis ins Absurde erstreckte, geht
daraus hervor, dass man Morland vorwarf, ein Maler von Schweinen zu sein,
obgleich selbst Gainsborough sich mit derartigen Motiven befasste, bevor er
sich auf das Porträtfach verlegte. Als Pferdernaler hat sich Morland einen
wohlberechtigten Ruf erworben. Seine Pferde - wie wir nach allem, was
wir von ihm wissen, erwarten können _ sind die fleissigen, geduldigen,
müden Genossen und Diener des arbeitenden Menschen. In dem berühmten
Bilde „Das Innere eines Stalles" bildet der Schimmel den Brennpunkt. Hinter
ihm kommt das braune Pferd und das Pony. Die Komposition ist glänzend,
ebenso wie die Beleuchtung, und die Werte sind mit grösstem Geschick
gehandhabt. besonders in den Schattenmassen unter dem Dach. Obgleich
Viele dieses Bild für sein Meisterwerk halten, gibt es doch noch zwei andere
Bilder, die diesem an technischer Trefflichkeit gleichkommen: „The Farmer's
Stable" und „Paying the Horseseller". Die seltsam pathetische Individualität
des weissen Pferdes finden wir wieder und wieder in Morlands Bildern, bis
wir das edle Tier als persönlichen und geliebten Freund betrachten! Gerade
in seiner Gabe, durch das Anheimelnde seiner Sujets - sei es Mensch oder
Tier - unsere Sympathien zu erwecken, zeigt uns Morland eine Seite
seines Genies, in welcher ihm kein anderer Maler der englischen Schule
ausser David Wilkie gleichkam.
Man hat behauptet, dass die von Morlands Pinsel behandelten Sujets
an Abwechslung mangeln, dass seine Figuren immer dieselben Bauern,
„Sportsmen", Zigeuner oder Fischerleute seien, welche er stets in derselben