Ausstellung in Düsseldorf, Modern: Gefässe von F. von Hzutzn Sohn-Bonn
gewandten Kunst zugelassen wurden, war einer der sonderbarsten Einfälle
der Düsseldorfer Ausstellungsmachthaber.
Von hohem Interesse ist das Krupp'sche Arbeiterwohnhaus, das im
allgemeinen dem in der Kolonie Alfredhof in Essen mehrfach zur An-
wendung gekommenen Wohnhause entspricht. Das Gebäude enthält zwei
getrennte Wohnungen von je vier Räumen und den dazugehörigen Neben-
lokalitäten; jede Wohnung hat besonderen Zugang, überdeckte Veranda,
eigene Nebenräume, sowie einige Wandschränke, die Fundamente und Um-
fassungswände des Erdgeschosses sind massiv aus Ziegel in Kalkmörtel
hergestellt, die übrigen Wände aus Holzfachwerk mit Ziegelsteinausmauerung,
Sockel und Lisenen in roten Verblendem gemauert, die zwischenliegenden
Felder und Fachwände glatt verputzt, das allseitig überstehende Dach ist mit
Falzziegeln eingedeckt. Auf jede Wohnung des Essener Hauses entfallen an
Nutzfläche etwas über 68 Quadratmeter, die Gesamtbaukosten betragen
9350 Mark. Die ausgestellten Wohnungseinrichtungen sind aus einer von
Krupp gemeinsam mit dem rheinischen Verein zur Förderung des Arbeiter-
wohnungswesens zu Düsseldorf im Juni 1901 erlassenen Preisausschreibung
hervorgegangen. Die Ausschreibung verfolgte die Absicht, „dem Arbeiter
Wohnungseinrichtungen zu zeigen, welche ohne allen überflüssigen Zierat
und ohne Imitation feinerer Holzarten behaglich, zweckmässig und schön
seien und zugleich nicht mehr Mittel zur Anschaffung erfordern sollten, als die
bisher gebräuchlichen". Man verlangte gediegene Ausführung in echtem
Material und einfache konstruktive Form in Verbindung mit gut gewählten
Farben und wollte auf diese Weise den Arbeiter von der gebräuchlichen
schlechten Marktware abbringen. Der Preis der Gegenstände sollte den
üblichen nicht übersteigen. Als Hölzer wurden amerikanische Kiefer, Zirbel-
kiefer oder Eiche verlangt, welche sich vermöge ihrer Struktur zum Beizen