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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 3, 4 und 5)

Still! jetzt lauschet sie der Liebe Klagen, 
Sanfte Schwermuth trübt die Stirne schon, 
Seht, voll Sehnsucht, aber doch mit Zagen, 
Naht sie sich dem zauberischen Ton, 
Jetzt, auf Amors Flügeln fortgetragen, 
Erndtet sie der Liebe süßen Lohn. 
Auf dem Altar, der ihr Opfer brannte, 
Will auch ich ihr meinen Weihrauch streun; 
Was ich sonst nur schöne Fabel nannte, 
Seh' ich jetzt als hohe Wahrheit ein: 
Gab es jemals eine Atalante, 
Muß sie ihr ganz gleich gewesen seyn." 
Die aquarellierten Federzeichnungen der Manufaktur, die in einigen 
Blättern der Bibliothek der Akademischen Hochschule für die bildenden 
Künste ihre Ergänzung finden, zeigen, mit welcher Liebe und Treffsicherheit 
Schadow sich seiner Aufgabe unterzogen hat. Offenbar sind diese Arbeiten 
den Radierungen vorausgegangen, mit denen er dann sein künstlerisch weit 
überlegenes Gegenstück 
zu der damals beliebten 
Rehbergschen Folge von 
Attitüden der schönen 
Lady Hamilton geschaf- 
fen hat. Zum Ruhme die- 
ser Blätter läßt sich nichts 
Besseres sagen, als was 
Goethe seinem Verleger 
Unger, der ihm die Folge 
der Radierungen über- 
sandt hatte, unter dem 
28. März 1797 geantwor- 
tet hat: 
„Sie haben mir, wer- 
thester Herr Unger, durch 
die übersendeten radier- 
ten Blätter, ein ganz be- 
sonderes Vergnügen ge- 
macht. Man muß ein so 
solider, geistreicher und 
geübter Künstler seyn wie 
Herr Schadow, um vor- 
übergehende Momente 
dergestalt zu fassen und 
wieder darzustellen, ja 
 
v 
ymßz; 445,4, 
A - z. 
 - 
Abb. 4B. j. G. Schadow: Vorlage für die Bemalung von Pfeifenkiipfen 
(Nr. n), Bleistift, 1800, Höhe 2:, Breite xg'3 Zentimeter (Bibliothek 
der Berliner Porzellanmanufaktur)
	        
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