MAK

Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 4)

Bibliothek, die so- 
gar schon so weit 
hält, dass alles 
künstliche Licht 
aus ihr auf ewige 
Zeiten verbannt ist. 
Dies entspricht be- 
reits völlig den For- 
derungen der Kom- 
mission, welche die 
Londoner Society 
of Arts entsendete, 
um die Ursachen 
des Verderbes von 
Bucheinbänden zu 
ergründen. Die 
verschiedenen 
Subkomitees der- 
selben haben viele 
Büchereien durch- 
forscht und nach 
unzähligen Experi- 
menten viel Nütz- 
liches über den 
„decay" der älteren 
und neueren Buch- 
einbände veröffent- 
licht (1898). Da ist 
jedes Material 
untersucht, jede 
Art von Leder auf 
ihre Zubereitung 
und Haltbarkeit ausgeprobt, Schädlinge und Schädlichkeiten sind natur- 
wissenschaftlich beleuchtet. Das XIX. jahrhundert kommt dabei besonders 
schlecht weg. Das Jahr 1830 insbesondere ist ein verhängnisvolles Datum für 
die Qualität des Leders. Von 1860 an aber (o kunstgewerblicher Aufschwung!) 
werden fast alle Leder schlechter als je, sogar das rote Maroquin, das sich drei 
Jahrhunderte hindurch den Rekord der Unverwüstlichkeit bewahrt hatte. 
Es ist eine trostlose Rückschau; bis 1830 der old red decay, der besonders 
das gefeierte Kalbleder ergriff, von da an der new red decay, dem jedes Leder 
recht ist. Das „ideale Buchbinderleder", wie es die Kommission beschreibt 
ä nun, vielleicht werden wir es nach all diesen Erkenntnissen noch erleben. 
Das grosse Buchbinderjahr 1902 schloss im Dezember sehr effektvoll 
mit der Versteigerung der Sammlung von Bucheinbänden des Vicomte de 
Wien, um 1500, marmoriertes Kalbleder
	        
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