des Sports, ein begeisterter Turner zu
sein und Ehrenpreise für die Sieger in
den Wettkämpfen dieser Klubs sind die
Motive, auf deren künstlerisch-charak-
teristische Ausgestaltung er sein ganzes,
nicht gewöhnliches Können wendet.
Dahin gehört das grosse, in Kupfer ge-
triebene Relief eines Athleten, der einem
Lorbeer nachläuft, kraftvoll und markig
in der Bewegung, in Einzelheiten viel-
leicht noch nicht ganz reif, aber im
ganzen höchst beachtenswert, und ein
anderes turnerisches Motiv, die Figur
eines Steinstossers in Bronze, eine tüch-
tige originelle Arbeit. Im Unterschied
von Thiede geht Six, von dem man
übrigens auch drei gut empfundene
Reliefs mit Darstellungen aus dem
Leben Christi sieht, flott und sicher
auf das Kunstgewerbliche aus; unter
den einschlägigen Arbeiten fielen eine
Reihe hübscher Fayencetöpfe mit
Metallmontierung und eine getriebene
Vase auf. Six tritt als Leiter des
Ziselier-Ateliers in die Kruppsche Kunst-
erzgiesserei ein. Der ertinderischeste
Kopf unter Schwartz' Schülern ist Emil
Meier, seine kleineren Gebrauchsgegen-
stände, Lampen, Tintenzeuge, Gefässe
zu sehen, ist ein Vergnügen, er hat
immer neue Formen und Gedanken in
Bereitschaft, alles, was er macht, ist
modern und vernünftig. Auch er wird
sich nächstens selbständig machen.
Noch wären Weinberger, Schiller,
Einsiedler mit guten Arbeiten zu nennen, Schillers Weinservice gehört
zu den besten Leistungen der Abteilung. Von den Damen, welche
diese Schule besuchen, ist Hella Unger das bedeutendste Talent. Wie
ihre Schwester Else ist sie von grosser Vielseitigkeit; was sie erfindet
und macht, zeigt reichen Formensinn und liebenswürdige Anmut, das
Moderne liegt ihr nahe, sie geht aber immer sicher auf das aus, was auch
praktisch durchführbar und in der Erscheinung gefällig ist. Das für Baka-
lowits von ihr entworfene Service mit ganz neuem Schliff der Gläser ist
von brillantester Wirkung. Auch Hella wird wie Else dem grossen
Ausstellung der Wiener Kunslgewerbeschule, Holz-
schnitt von Viktor Schufmsky, Myrbach-Schule