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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 5)

 
Fächer mit Malerei: „Picknick nach dar jagd". Elfenbeingestell mit Malerei, durchbrochen: Arbeit, geschnitzt 
und vergoldet, Louis XV. (Gräfin Ida MensdorE-Paar) 
und der Madame Elisabeth, sämtlich unter Glas (das im XVIIl. Jahr- 
hundert oft durch Glimmerplättchen und später, nachdem Darcet 1820 die 
Gelatine erfunden, durch diese Substanz ersetzt wurde). Ein anderes 
Exemplar zeigt die Hochzeit Ludwigs XVI. und Porträts des Dauphins und 
der Dauphine. Ein geschnitzter Elfenbeinfächer (Gräfin Zichy-Metternich) 
ist ein Spezimen des politischen Fächers und zeigt das Miniaturporträt Dom 
Pedros von Portugal, mit der Umschrift: „Viva principe regente de Portugal". 
Auch an einem Muster des sogenannten spanischen Kinderfächers fehlte es 
nicht; der spanische Botschafter stellte eines der ersten Exemplare aus, die 
gemacht wurden (mit gemalter Schäferszene). Diese Miniaturfächer fanden 
in der Empirezeit ihre Fortsetzung in den eventails imperceptibles; man hatte 
damals, so heisst es, das Erröten bereits verlernt, brauchte es also auch 
nicht zu verstecken. 
Das Empire bringt namentlich den kleinen Gaze- oder Seidenfächer mit 
Pailletten von Stahl, Kupfer oder Gold auf. Diese Flinserlfächer waren damals 
in allen Händen und haben schon etwas entschieden Biedermaierisches. Sehr 
pikante Exemplare solcher Flitterstickerei sah man aus dem Besitz der Frau 
Suess-Rath, Frau v. Mittag-Mauthner, Frau v. Raimann, Baronin Schloiss- 
nigg u. a. Fräulein Leontine Marth stellte einen Flitterfächer aus, der Körners 
Braut, Antonie Adamberger, gehört hat. Das Metall drängt sich überhaupt 
vor. Ein originelles Metallgestell aus Reihen von kleinen Ringen trägt ein 
Blatt mit Reliefs im Wedgwoodstil (englisch, Baronin Schloissnigg). Der 
keramische Fächer! Vereinigung von zwei Zerbrechlichkeiten. Ein Fächer 
der Frau Suess-Rath hatte gar ein Blatt, das ein aufgerolltes Vasenbild, 
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