Fächer mit Malerei: „Picknick nach dar jagd". Elfenbeingestell mit Malerei, durchbrochen: Arbeit, geschnitzt
und vergoldet, Louis XV. (Gräfin Ida MensdorE-Paar)
und der Madame Elisabeth, sämtlich unter Glas (das im XVIIl. Jahr-
hundert oft durch Glimmerplättchen und später, nachdem Darcet 1820 die
Gelatine erfunden, durch diese Substanz ersetzt wurde). Ein anderes
Exemplar zeigt die Hochzeit Ludwigs XVI. und Porträts des Dauphins und
der Dauphine. Ein geschnitzter Elfenbeinfächer (Gräfin Zichy-Metternich)
ist ein Spezimen des politischen Fächers und zeigt das Miniaturporträt Dom
Pedros von Portugal, mit der Umschrift: „Viva principe regente de Portugal".
Auch an einem Muster des sogenannten spanischen Kinderfächers fehlte es
nicht; der spanische Botschafter stellte eines der ersten Exemplare aus, die
gemacht wurden (mit gemalter Schäferszene). Diese Miniaturfächer fanden
in der Empirezeit ihre Fortsetzung in den eventails imperceptibles; man hatte
damals, so heisst es, das Erröten bereits verlernt, brauchte es also auch
nicht zu verstecken.
Das Empire bringt namentlich den kleinen Gaze- oder Seidenfächer mit
Pailletten von Stahl, Kupfer oder Gold auf. Diese Flinserlfächer waren damals
in allen Händen und haben schon etwas entschieden Biedermaierisches. Sehr
pikante Exemplare solcher Flitterstickerei sah man aus dem Besitz der Frau
Suess-Rath, Frau v. Mittag-Mauthner, Frau v. Raimann, Baronin Schloiss-
nigg u. a. Fräulein Leontine Marth stellte einen Flitterfächer aus, der Körners
Braut, Antonie Adamberger, gehört hat. Das Metall drängt sich überhaupt
vor. Ein originelles Metallgestell aus Reihen von kleinen Ringen trägt ein
Blatt mit Reliefs im Wedgwoodstil (englisch, Baronin Schloissnigg). Der
keramische Fächer! Vereinigung von zwei Zerbrechlichkeiten. Ein Fächer
der Frau Suess-Rath hatte gar ein Blatt, das ein aufgerolltes Vasenbild,
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