Durch diese Richtung
in Tafts Kunst wird auch
seine verschiedenartige
Tätigkeit erklärt. Er ist
nicht nur selbstschaffender
Künstler, sondern ein
Lehrer, man könnte sagen
ein Apostel der Kunst in
unserem noch sehr der
Durchdringung mit Kunst-
gefühl bedürftigen Lande.
Nach eifrigem Universitäts-
studium in Illinois U. S.
wandte er sich im ]ahre
1880 nach Paris, um auf
der „Ecole des Beaux Arts"
seine Ausbildung als Bild-
hauer zu suchen, denn Ver-
suche im Modellieren hatte
er bereits während seiner
hiesigen Studienjahre, an-
geregt durch die Repara-
turen, die ein auswärtiger
Bildhauer an der Uni-
versität vomahm, gemacht.
Nach Amerika zurück-
gekehrt, begann er neben
seiner künstlerischen Tätig-
keit auchVorträge zu halten,
umeinintelligenteslnteresse
an der Kunst zu fördern.
Bald wurde er Professor am Chicagoer „Art Institute", wo er praktisch und
theoretisch lehrend tätig ist. Aber seine Vorträge führen ihn zeitweise an
die Universitäten und Kunstvereinigungen des ganzen Landes. Auch eine
Geschichte der Skulptur, die nächstes Jahr erscheinen soll, beschäftigt
Taft momentan. Auf der Chicagoer Weltausstellung haben auch zwei
dekorative Gruppen von ideenreichem Inhalt: „Der Schlaf und das Er-
wachen der Blumen", die Hortikulturhalle schmückend, Tafts Eigenart
dokumentiert. Seine Gruppe „Verzweiflung" reiht sich würdig den anderen
eigenartigen Arbeiten an. Im Porträt arbeitet Taft ebenfalls vor allem auf
seelischen Ausdruck hin.
Um nun zu Daniel C. French zurückzukehren, so sei bemerkt, dass er
neben St. Gaudens heute an der Spitze der amerikanischen Bildhauer steht
und niemand mehr und bedeutsamere Aufträge für den Schmuck öffentlicher
Karl Bitter, Grabdenkmal für john Hubbard