Das Engen-Palais nach FischervDelsenbach
hohen „Zentralstellen", welche in demselben ihren Sitz gehabt, bis zum
Jahre 1848, da das k. k. Finanzministerium ihn bezog, hat in der plastischen
Gruppe über dem Kamin auf dem obersten Podest der Treppe das „Münz-
und Bergwesens-Direktions-Hofkollegium" einen monumentalen Ausdruck
des Umfanges seiner Agenden und des künstlerischen Könnens seiner Zeit
der Nachwelt hinterlassen. Die Schäden, welche die Umwandlung in ein
ärarisches Amtsgebäude dem Hause zugefügt, in welchem der Sieger von
Zenta am 9. April 1711 den Gesandten des von ihm gedemütigten Gross-
herrn empfangen und am 21. April 1735 sein weitblickendes Auge für immer
geschlossen, suchte eine „teilweise Renovierung" im Jahre 1841 teilweise
- an den Deckenfresken z. B. durch eine Übermalung mit Ölfarbe! -
wieder gut zu machen, was diese verbrochen, eine „wahrhaft mustergültige
stylgerechte Restaurierung", zu Anfang der Neunziger-Jahre (1888-1891)
über Initiative Sr. Exzellenz des k. k. Finanzministers Freiherrn v. Dunajewski
und unter den Auspizien der k. k. Zentralkommission zur Erforschung und
Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale unternommen und nach
den Plänen des Architekten und Oberingenieurs im k. k. Ministerium des
Innern Theodor l-Iödl mit einem Kostenaufwande von 100.000 H. durch-
geführt, einigermassen wieder zu sühnen." Die Art und Weise, wie bei
modernen Wiederherstellungen vorgegangen wird, ist allerdings nicht minder
geeignet, Bedenken einzuflössen, wie die Prozeduren von Anno dazumal.
Die vielgepriesene „Beseitigung von Staub- und Schmutzkrusten" erweist
' S. Mittig. der k. k. C. C. N. F. XVL, S. 150.