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Das Engen-Palais nach Kleiner-Gewinns
sich in vielen Fällen ebenso verhängnisvoll wie eine Übermalung. Für
die Attika zum Ersatz der alten Statuen, die ehemals dort gestanden
sind, bei je einem, gleichgiltig ob begabten oder unbegabten, Bildhauer
kunstaufträglich je ein Paar neue zu bestellen und dieselben dann infolge
einer nachträglich gewonnenen Einsicht über ihren „künstlerischen Gesamt-
effekt" zu einer heiter wirkenden historisch-allegorisch-myth0l0gischen
Gesellschaft zusammenzureihen, war, wie es mich bedünken will, auch gerade
kein nachahmenswerter Einfall. Das Endresultat, über welches sein Urteil
zu fällen ich dem Leser überlasse, war eine „teilweise Abänderung der
Fassade"? die uns in ihrem ursprünglichen Aussehen nur mehr in einem
Rudolph von Alfschen Aquarell (siehe unsere Reproduktion) erhalten ist".
Dass sie sich beruhigten bei dem Gedanken, diese Abänderung sei „im
Sinne Fischers" erfolgt, ist den massgebenden Faktoren von damals
nicht sonderlich zu verübeln. Sie machten sich niemals Gedanken über
die „QuellensicherheiW der Ilg'schen Studien, und wenn ihnen dieser Schrift-
steller, dessen agitatorische Verdienste herabsetzen zu wollen mir ferne
liegt, versicherte, „dass das heutige Palais des k. k. Finanzministeriums
nur allein der hochberühmte Meister Fischer von Erlach zwischen
" S. das Gebäude des k. k. Finlnzministeriums, S. 6.
"' Die Illustrationen und artistischen Beilagen zu dieser Arbeit besorgte die k. k. Hof- und Staatsdruckerei
in mustergiltiger Weise, woüir ihr der Verfasser an dieser Stelle seinen Dank auszusprechen sich ver-
püichtet fühk.
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