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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 8 und 9)

scheint bei der Schöpfung des Ent- 
wurfes für die k. k. Akademie der 
bildenden Künste, die aber kein 
Palazzo Marini geworden ist, 
einigermassen unter dem Ein- 
drucke von Tafel L. bei Cassina 
(Facciata del Pal. M. verso S. Gio- 
vanni alle Case rotte) gestanden 
zu haben. Für das Wiener Barock 
des XVII. und XVllLjahrhunderts 
erklärt uns dieser Palazzo die 
Herkunft gewisser Bauformen der 
nach Wien eingewanderten Co- 
masken, weiters die Provenienz 
der am vorher schon erwähnten 
Kinsky-Palais vorkommenden her- 
menartigen Pilaster"', die, wohl- 
gemerkt, in den untersten Partien, 
wie jene am gedachten Palazzo, 
kanneliert sind. Hermenartige 
Pilaster kommen, allerdings un- 
kanneliert, aber, wie wir sehen 
werden, in der Art der Bibienas 
umrandet, auch am Eugen'schen 
Winterpalaste als Umrahmung 
der Balkonfenster und als Träger 
eines mächtigen, den Wappen- 
haltenden Figuren zum Sitze die- 
nenden Gebälkes vor. Möglich, 
dass auch die schwereren Schluss- 
steine, welche daselbst in die 
Chambranlen der Fenster des 
I-lochparterres sich einsenken, 
dass die hohen Friese unter den Deckgesimsen der Beletage-Fenster auf 
die Vorbilder in dem genannten Mailänder Palast zurückzuführen sind. 
Ein Motiv stammt zweifellos von demselben, ich meine die originellen 
prismatischen Konsolen, welche über den Fenstern des obersten Mezzanin- 
Geschosses zwischen den Kämpfern der jonischen Kapitäle das Deck- 
gesimse tragen. 
Da diese kleinen Konsolen auf dem Fischer-DelsenbacHschen und die 
wuchtigen Schlussteine auch auf dem Kleiner'schen Blatte fehlen, so kann 
man annehmen, dass jene im ersten und diese auch im zweiten Entwurfe 
noch nicht vorgesehen waren. Wie wir oben bereits bemerkt, ist auf beiden 
Brunnenfigur im Vestibiil 
3 Abbildungen bei Niemann, Palastbauten des Barockstils. 
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