Fragment der „Scena delle feste teatrali", nach Gius.
Galli-Bibiena
Bauherrn die Entscheidung beein-
flusst, ist heute nicht mehr auszu-
machen.
Im Friese unter dem Kranz-
gesimse waren, wie aus beiden Ab-
bildungen ersichtlich, vielleicht auch
infolge einer Anlehnung an hollän-
dische Vorbilder mit ihrem orna-
mentierten Fries, zum Schmucke
aneinandergereihte Waffentrophäen
projektiert. In Relief ausgeführter
Waffentrophäenschrnuck findet sich
am Eugen-Palais äusserlich sonst so
ziemlich an denselben Stellen vor wie
an der Reichskanzlei, an den Posta-
menten der Balkons, in den Zwickeln
ober den Torbogen. Grosse Stuck-
reliefs dieses Genres verzieren im
Vestibül die Wände. Um 1680 hat
Jean le Pautre in Paris ganze Kupfer-
stichfolgen von „Kunstgewerblichen
Musterblättern", darstellend „Tro-
phees d'Armes a l'Antique" und
„a Italienne" herausgegeben. Auch
die damaligen Meister, mochten es
nun die Architekten selbst oder die
von ihnen zur Mitarbeiterschaft be-
rufenen Bildhauer und Dekorateure
sein, haben ebensowenig wie die
heutigen, wo sie ein klein wenig
kopieren konnten, ihre Erfindungs-
gabe allzusehr gequält. Ganz frei er-
funden ist auch die Bildung der Portale
nicht. Wandpfeiler mit Reliefs als
Träger der Balkone über den Portalen
kommen in der ganzen italienischen
Architektur nicht vor. Die Pracht-
portale des k. k. Finanzministeriums
scheinen vielmehr nach dem Prinzipe
komponiert: „Quand aux grandes
portes, qui sont couronnees d'un bal-
con, il doit y avoir un avant-corps
au dela du chambranle, qui soutienne la naissance de la saillie du balcon,
quand meme il porterait sur des consoles ou encorbellements, qu'il faut