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In der letzten Aus-
stellung der „American
Artists" hingegen erhielt
Douglas Volk den Preis
für das beste Figuren-
bild. Sein Knabe mit
dem Pfeil errang den-
selben, obgleich nur ein
einfaches Knabenbildnis
im Sportkostüm, ohne
irgendwelche Präten-
sionen an Komposition
etc. Das Bild weist
zweifellos bedeutende
Vorzüge auf, aber einige
Jahre vorher wäre es
von den American Artists
sicher nicht prämiiert
worden, als sie die Frei-
lichtmalerei auf ihre
Fahne geschrieben
hatten, denn ein im
Atelierlicht gemaltes
Bildnis mit landschaft-
lichem Hintergrund hätte
ihnen damals unbedingt
nicht konveniert. Ich
1-1. Roseland, Unterricht im Stricken selbst stelle Douglas
Volks „Mädchen" (in
Philadelphia prämiiert) noch höher. Volk ist väterlicherseits von deutscher,
mütterlicherseits von holländischer Abkunft und in Pittfield, Massachusetts,
geboren. Er hatte besonders in Italien und dann noch in Frankreich studiert,
doch neigt auch er sich in seinen Kunstidealen zumeist England, besonders
Sir Josuah Reynolds, zu. Er hat sich sehr um die Hebung des Kunstunter-
richtes in den Vereinigten Staaten verdient gemacht und fast alle bedeutenden
Galerien weisen Werke von ihm auf.
Der Preis für das beste Landschaftsbild ward in der gleichen Aus-
stellung Louis Loeb für eine ideale Landschaft mit mythologischer StaHage.
Dieses ungemein zart getönte, von eminentem Farbensinn und grossern
Kompositionstalent zeugende Bild, das aber auch den früheren realistischen
Tendenzen der American Artists nicht entspricht, steht mir nicht zur Ver-
fügung, dagegen ein Mädchenkopf Loebs, der seine feingestimmte form-
vollendete Kunst gut repräsentiert. Loeb hat hauptsächlich in München
und Paris studiert und steht noch in sehr jugendlichem Alter.