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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 10)

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In der letzten Aus- 
stellung der „American 
Artists" hingegen erhielt 
Douglas Volk den Preis 
für das beste Figuren- 
bild. Sein Knabe mit 
dem Pfeil errang den- 
selben, obgleich nur ein 
einfaches Knabenbildnis 
im Sportkostüm, ohne 
irgendwelche Präten- 
sionen an Komposition 
etc. Das Bild weist 
zweifellos bedeutende 
Vorzüge auf, aber einige 
Jahre vorher wäre es 
von den American Artists 
sicher nicht prämiiert 
worden, als sie die Frei- 
lichtmalerei auf ihre 
Fahne geschrieben 
hatten, denn ein im 
Atelierlicht gemaltes 
Bildnis mit landschaft- 
lichem Hintergrund hätte 
ihnen damals unbedingt 
nicht konveniert. Ich 
1-1. Roseland, Unterricht im Stricken selbst stelle Douglas 
Volks „Mädchen" (in 
Philadelphia prämiiert) noch höher. Volk ist väterlicherseits von deutscher, 
mütterlicherseits von holländischer Abkunft und in Pittfield, Massachusetts, 
geboren. Er hatte besonders in Italien und dann noch in Frankreich studiert, 
doch neigt auch er sich in seinen Kunstidealen zumeist England, besonders 
Sir Josuah Reynolds, zu. Er hat sich sehr um die Hebung des Kunstunter- 
richtes in den Vereinigten Staaten verdient gemacht und fast alle bedeutenden 
Galerien weisen Werke von ihm auf. 
Der Preis für das beste Landschaftsbild ward in der gleichen Aus- 
stellung Louis Loeb für eine ideale Landschaft mit mythologischer StaHage. 
Dieses ungemein zart getönte, von eminentem Farbensinn und grossern 
Kompositionstalent zeugende Bild, das aber auch den früheren realistischen 
Tendenzen der American Artists nicht entspricht, steht mir nicht zur Ver- 
fügung, dagegen ein Mädchenkopf Loebs, der seine feingestimmte form- 
vollendete Kunst gut repräsentiert. Loeb hat hauptsächlich in München 
und Paris studiert und steht noch in sehr jugendlichem Alter.
	        
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