410
E. Irving Couse, Am Quai
lichen Studienköpfe zeigen deutsche Empfindung. Dass er zum Präsidenten
gewählt wurde, beweist, dass deutsche Malerei hier jetzt wieder höher
geschätzt wird als vor einigen Jahren.
Ganz amerikanisch in der Wahl seiner Gegenstände ist ein anderer
Maler deutscher Abkunft, dem vor einigen Jahren der Clarkepreis für das
beste Bild in der Academy-Ausstellung zuteil wurde. Charles Schreyvogel
holt sich seine Motive bei den Rothäuten. Diese, im Kampfe mit den
Soldaten, oder sonst in wilder Aktion, das ist Schreyvogels Gebiet, welches
er meistert. Weniger die kriegerische als die beschauliche Seite des Indianer-
lebens beleuchtet Irving Couse, dessen ungemein stimmungsvolle und
emptindungsreiche Gemälde uns die Sitten und Gebräuche der Ureinwohner
Amerikas schildern. Er geht alljährlich zu den Pueblo-Indianern nach Neu-
Mexiko, studiert dort den Schlangentanz und andere Gebräuche. Zehn Jahre
hat er ausschliesslich unter den Indianern gelebt, aber seine Studien haben
ihn auch nach Frankreich geführt, wo er unter Bougereau und Fleury
gearbeitet hat. De Cost Smith und Remington - der Illustrator von
Präsident Roosevelts Büchern über den Westen, wohin er ihn begleitet hatte
- seien als noch besonders begabte Dolmetscher des Indianerlebens hier