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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 10)

Hat sich J. G. Brown 
ganz der männlichen 
Jugend und der Realität 
des Tages gewidmet, so 
verdankt Church hin- 
gegen seine Inspira- 
tionen ausschliesslich 
der jungfräulichen An- 
mut. Er ist fast voll- 
ständig Autodidakt, bis 
auf eine kurze Studien- 
zeit an der damals noch 
nicht bedeutenden 
Academy, und es ist 
erstaunlich, wie er trotz- 
dem mit seinen durch- 
aus hellen Farben die 
Form beherrscht. 
Ein sehr bedeuten- 
der Künstler ist John 
Hennings Fry, der sich 
abwechselnd bald in 
seiner Heimat St. Louis, 
bald in Paris oder Italien 
f aufhielt, sich jetzt aber 
E. Potthast, Schiffer dauernd in NeW'Y0rk 
niedergelassen hat. 
Seine Kunst basiert ganz auf den alten Italienern und strenger Schulung 
nach ihren Prinzipien. Er malt grosse Gemälde im Stile Tintorettos. 
Seine Gemahlin Frau Georgia Timken Fry beherrscht ein anderes 
Gebiet und zwar mit grosser Künstlerschaft: Die Landschaft mit Schafen 
belebt. Sie weiss ihren Gemälden sehr viel Stimmung zu geben und wählt 
meist F rühabendbeleuchtung. Sie ist deutscher Abkunft, aber ihre Bilder 
zeigen sehr deutlich die französische Schule, die sie genossen hat. Ihre 
Technik ist ebenso keck als meisterhaft - durchaus nicht weiblich ängstlich, 
ihr Können ganz bedeutend. 
Hier sei noch rasch eines Meisters gedacht, der Tiere, Landschaft und 
Figur vereinigt, dessen Namen ich nicht ungenannt lassen möchte, von 
dem mir aber jetzt keine Bilder zur Verfügung stehen, Horatio Walker. 
Als er vor zwei Jahren zum ersten Male das „British Institute" beschickte, 
zeichnete man ihn nicht nur dadurch aus, dass man seiner „Kartoffelernte" 
einen vorzüglichen Platz anwies, sondern auch dadurch, dass man ihn 
sofort zum Mitglied erwählte. Es ist etwas ungemein Kraftvolles in seiner 
Kunst, sie kann nicht übersehen werden. Seine Farben, das tiefe Blau, das
	        
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