Hat sich J. G. Brown
ganz der männlichen
Jugend und der Realität
des Tages gewidmet, so
verdankt Church hin-
gegen seine Inspira-
tionen ausschliesslich
der jungfräulichen An-
mut. Er ist fast voll-
ständig Autodidakt, bis
auf eine kurze Studien-
zeit an der damals noch
nicht bedeutenden
Academy, und es ist
erstaunlich, wie er trotz-
dem mit seinen durch-
aus hellen Farben die
Form beherrscht.
Ein sehr bedeuten-
der Künstler ist John
Hennings Fry, der sich
abwechselnd bald in
seiner Heimat St. Louis,
bald in Paris oder Italien
f aufhielt, sich jetzt aber
E. Potthast, Schiffer dauernd in NeW'Y0rk
niedergelassen hat.
Seine Kunst basiert ganz auf den alten Italienern und strenger Schulung
nach ihren Prinzipien. Er malt grosse Gemälde im Stile Tintorettos.
Seine Gemahlin Frau Georgia Timken Fry beherrscht ein anderes
Gebiet und zwar mit grosser Künstlerschaft: Die Landschaft mit Schafen
belebt. Sie weiss ihren Gemälden sehr viel Stimmung zu geben und wählt
meist F rühabendbeleuchtung. Sie ist deutscher Abkunft, aber ihre Bilder
zeigen sehr deutlich die französische Schule, die sie genossen hat. Ihre
Technik ist ebenso keck als meisterhaft - durchaus nicht weiblich ängstlich,
ihr Können ganz bedeutend.
Hier sei noch rasch eines Meisters gedacht, der Tiere, Landschaft und
Figur vereinigt, dessen Namen ich nicht ungenannt lassen möchte, von
dem mir aber jetzt keine Bilder zur Verfügung stehen, Horatio Walker.
Als er vor zwei Jahren zum ersten Male das „British Institute" beschickte,
zeichnete man ihn nicht nur dadurch aus, dass man seiner „Kartoffelernte"
einen vorzüglichen Platz anwies, sondern auch dadurch, dass man ihn
sofort zum Mitglied erwählte. Es ist etwas ungemein Kraftvolles in seiner
Kunst, sie kann nicht übersehen werden. Seine Farben, das tiefe Blau, das