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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 10)

DIE VERVIELFÄLTIGENDE KUNST 
DER GEGENWART. (4 Bände. Verlag 
der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien, 
x887 - 1903.) Nach fast zwanzigjähriger Arbeit liegt 
nunmehr ein Monumentalwerk vollendet vor, worin 
ein grosses, vielseitiges und bedeutendes Gebiet des 
modernen Kunstschaffens in einer nach Form und 
Inhalt mustergiltigen Weise erschöpfend behandelt 
wird. Angeregt durch die grosse internationale 
graphische Ausstellung, die im Jahre 1883 zu Wien 
stattfand, und durch die überraschende Fülle kost- 
baren Materiales, das bei dieser Gelegenheit zutage 
trat, unternahm es die Gesellschaft für verviel- 
fältigende Kunst, eine umfassende, von den besten 
Fachmännern geschriebene und aufs reichhaltigste 
illustrierte Geschichte der Graphik herauszugeben, 
an der es bis dahin gefehlt hatte. Mit der Darstellung 
des gegenwärtigen Standes dieses Kunstzweiges 
sollte begonnen werden. Karl von Lützow, ein Mann, 
dessen redaktionelle Begabung allseits anerkannt 
und vielfach erprobt war, wurde mit der Oberleitung 
des gross angelegten Werkes betraut. Ursprünglich 
waren nur zwei Bände in Aussicht genommen, 
aber bald zeigte es sich, dass dieser Rahmen für den 
Stoff allzu eng bemessen worden war. Das Werk 
wuchs auf das Doppelte an. Im Jahre x887 war der 
erste Band vollendet, der nach einem historischen 
Rückblick aus Lützows Feder den Holzschnitt der 
Gegenwart in Europa und Nordamerika behandelt. 
Der zweite Band, mit dem Titel „Der Kupferstich der 
Gegenwart in Europa" wurde in den nächsten vier 
Jahren ausgegeben. Der dritte Band ist der modernen 
Radierung gewidmet und kam im Jahre x8g2 zum 
Abschluss. Er erschien nicht mehr unter derRedaktion Ofen. entwarfen von Professor Ed. Haupt- 
Lützows, sondern unter der Richard Grauls. Es ist mmm- ausgdl-"f" l" flef k' k Fachschul" 
vielleicht erlaubt, da eine eingehende Würdigung des für Tonmdusme m Bechyn 
ganzen Werkes zu weit führen würde, wenigstens auf 
diesen Band näher einzugehen, um dem Leser von der Fülle des textlich und illustrativ 
Gebotenen einen Begriff zu geben. Schon der sozusagen geographische Rahmen der 
Darstellung muss Staunen erregen, so weit ist er gezogen. Nicht etwa nur Deutschland, 
Österreich, Frankreich und England werden behandelt, sondern auch ganz entlegene oder 
räumlich kleine Länder, deren Darstellung der Femerstehende gewiss ohne Ver- 
wunderung vermissen würde: Dänemark, Schweden, Norwegen, Holland, Belgien, Italien, 
Spanien, Russland, Nordamerika. Für die Güte des Textes sprechen schon die Namen 
der Autoren der einzelnen Abschnitte: Henri Bouchot, I... Dietrichson, Ugo Fleres, R. Graul, 
J. I-Iasselblatt (J. Norden), I-Ienri I-Iymans, Silvester Rosa Köhler, Paul Lefort, Sigurd Müller, 
C. E. Taurel und F. Wedmore - eine ebenso gewählte als internationale Gesellschaft. Und 
nun erst der bildliche Schmuck! Er umfasst nicht weniger als 99 Tafeln, Radierungen oder 
Heliogravuren nach solchen und x44 Textabbildungen, darunter auch viele direkt von den 
Platten gedruckte Radierungen, nicht bloss Reproduktionen. Unter den Künstlern wird 
man nicht viele grosse Namen vergeblich suchen: Unger, Köpping, P. Halm, G. Kuehl, 
Gleichen-Russwurm, Israels, Marius Bauer, Storm van's Gravesande, Ph. Zilcken,
	        
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