D4};
dem XVIII. jahrhunderte. Zum Schlusse führt der Verfasser die Entwickelung der leichten
Stühle ohne Armlehne in der Zeit des XVI. bis XIX. jahrhunderts an einer grossen Zahl
von Beispielen vor.
So lernen wir jede Art des Sessels oder Lehnstuhles an seiner Stelle in der Ent-
wicklung der Type kennen und freuen uns, dass wir auch über die anderen Möbelformen
so instruktiven Aufschluss erhalten sollen. A. Schestag
DENKMAL FÜR DEN MALER JOHANN MARTIN SCHMIDT.
Eine Anzahl Künstler und Kunstfreunde fassten am 28. Juni 1901, dem hundertsten
Todestage des Malers Johann Martin Schmidt, genannt der Kremser Schmidt, den Plan,
eine alte Dankesschuld an den Vaterländischen Meister abzutragen und ihm an der Stätte
seines langjährigen Wirkens ein Denkmal zu errichten.
Als Sohn eines kleinen Landmalers und Bildschnitzers am 25. September x718 zu
Grafenwörth am Kamp geboren, erwarb er schon in jungen Jahren die Fertigkeiten des
Vaters, bildete sich nach damaligem Gebrauche als Geselle des Malers Gottlieb Starmayer
weiter aus, erhielt aber wahrscheinlich die fruchtbarsten Anregungen, die ihn erst zur
wirklichen Künstlerschaft emporhoben, durch das Studium der Stiche und Radierungen in
den Bibliotheken der Klöster, wo er gerade malte.
1745 finden wir ihn schon in Stein, wo er mit der Schaffensfreude des kräftigen
Talentes zunächst für die umliegenden Kirchen und Klöster arbeitete. Seine Werke ver-
breiteten seinen Ruhm bald weiter, und aus Polen, Ungarn, Mähren, Bayern, Oberösterreich,
Steiermark, Krain und Salzburg liefen zahlreiche Bestellungen ein. - x76! wurde er
Mitglied des Rates der Stadt Stein, 1768 erwarb er das Diplom eines Mitgliedes der Wiener
Akademie. In demselben Jahre malte er die Kaiserin Maria Theresia, die ihn dafür ganz
besonders auszeichnete. Nun schaffte er unablässig weiter mit immer gleicher Frische und
Kraft, bis er endlich als hochbetagter Greis von 83 Jahren am 28. Juni x80: sein Leben
beschloil und auf dem kleinen Friedhofe in Stein zu Grabe getragen wurde.
Die Anzahl seiner Werke ist staunenswert. Alle nur denkbaren Motive religiösen
Inhaltes, Porträts und auch Profanbilder schuf seine nimmermüde Hand.
In dem alten Stein, an dem weinumrankten Gestade der blauen Donau, angesichts
der Heimstätte, wo Meister Schmidt mehr denn 50 Jahre mit hingebungsvoller Schaffens-
freude seine Kunst übte, soll sich nun sein Denkmal erheben.
Spenden werden entgegengenommen in den Gerneindekanzleien von Stein und Krems,
sowie in der Propstei in Krems.
ERKAUF INLÄNDISCI-IER SPITZEN. um. dem Protektorate Ihrer
kaiserlichen Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Maria Theresia hat sich
jüngst ein Verein zur Hebung der Spitzenindustrie in Österreich gebildet, der soeben seine
Verkaufsstelle im Hause des Markgrafen Pallavicini, Wien, 1., Seilergasse 14, Mezzanin,
eröifnet hat.
Die Verkaufsstelle gebietet über ein umfangreiches Lager von Kopien guter, alter
Spitzen jedweder Art; ein ganz spezielles Augenmerk wurde der irischen Spitze zugewendet,
die durch eine reichhaltige Kollektion vertreten ist. Der Verein beschäftigt mit der Her-
stellung dieser Häkelspitze bereits hunderte von Frauen. Auch an feinen, heimischen Näh-
spitzen, die auf der letzten Pariser Ausstellung einen durchschlagenden Erfolg zu ver-
zeichnen hatten, weist die Verkaufsstelle besonders schöne Stücke auf.
Der Verein besorgt den Vertrieb der Erzeugnisse der k. k. Fachschulen für Spitzen-
industrie .