Kissen, entworfen von Fritz Lemiansky, ausgeführt von Hedwig Oberst
mit zahlreichen Illustrationen enthält. Der Verfasser hatte, wie er im Vorworte sagt, vor-
züglich zwei Ziele im Auge, er wollte „rückschauend kunstgewerbliche Erzeugnisse, nament-
lich solche, die lokalgeschichtlich wertvoll sind, vor dem Vergessenwerden bewahren und
wollte zeigen, dass die in gewissem Sinne letzten Konsequenzen einer langen historischen
Entwicklung, wie sie im Empire- und Biedermeierstile hervortreten, auch für die Kunst
unserer Tage viele Berührungs- und Anknüpfungspunkte bieten". Dieser Zweck ist in
der vorliegenden Arbeit auch erreicht worden. Die Lichtdruckbilder und Textillustrationen
bieten uns eine reiche Auswahl der besten und wichtigsten aus der Empire- und Bieder-
meierzeit erhaltenen Denkmäler des Kunstgewerbes und Reproduktionen von Zeichnungen
und Skizzen nach Interieurs geben uns eine deutliche Vorstellung von der Innenausstattung
der Räume und der Disposition der Einzelmöbel. Von diesen nach künstlerischen Auf-
nahmen reproduzierten Interieurs erwähne ich die Wiedergabe eines Schreibzimmers der
Gräfin Molly Zichy-Ferraris um 1830, nach einem Gemälde von Alb. Schindler aus dem
Besitze der Gräfin Melanie Zichy-Metternich, eines Schlafzimmers aus dem Palais Auersperg
in Wien (1814), aus dem Besitze des Fürsten Franz josefAuersperg und eines Empfangs-
zimmers in einem Wiener Bürgerhause (um 1840). Besonderes Interesse erregen ferner
die Aufnahmen von Wohnräumen, die unberührt aus der Empire- und Biedermeierzeit auf
uns gekommen sind, in denen die alten Malereien, Draperien und Fussböden sich noch
intakt erhalten haben. Von diesen führe ich, um nur einige zu nennen, ein Wohnzimmer
aus Schloss Karlslust in Niederösterreich (um x80o) aus dem Besitze des Fürsten Franz
Josef Auersperg, ein Billardzimmer, ein Schlafzimmer und ein Bibliothekszimmer aus
dem Schlosse Perhata (Ungarn) der Gräfin Therese Györy (um 18m eingerichtet) und
ein Empfangszimmer des Herrn G. Pollak in Atzgersdorf an. Eine grosse Anzahl von
Einzelstücken vervollständigt und rundet das Bild, das uns diese Publikation von der
Empire- und Biedermeierzeit in Österreich-Ungarn bietet.
Im geschichtlichen Überblicke über die Entwicklung des Empire- und Biedermeier-
stiles charakterisiert der Autor zuerst die Stellung des Empire in der Stilgeschichte und