kirchlichen Festen unter das Volk geworfen
wurden, Wallfahrtsandenken (Enseignes de pele-
rinage), weiters Marken, welche wie unsere
heutigen Brotmarken den Besitzern Anrecht auf
eine Unterstützung in natura gaben; endlich
kleine Modelle für Goldschmiede und schliesslich
Kinderspielzeug.
Die Geschichte Frankreichs hilft uns, die
wirkliche Verwendung solcher Gegenstände
näher zu erklären. So trugen bei der Revolte
der Einwohner von Paris im Jahre 1358 die
Anhänger des Etienne Marcel Abzeichen aus
Zinn, im Jahre 1411 die Armagnac. Unter
Ludwig XI. war es beim König sowie beim
hohen Adel Sitte, am Hut eine Agraffe in
Medaillonform aus Edelmetall zu tragen; das
Volk wählte solche aus Zinn. Aber auch auf
den Gewändern, an Halsketten und Hüftgürteln
wurden derartige Abzeichen befestigt.
Es sind uns weiters mehrere Falkenhauben
mit Besitzermedaillen aus Zinn bekannt und die
Kaufleute von Paris, speziell die Tuchweber
markierten ihre Ware, indem sie ähnliche Zinn-
marken aufnähten. Unsere heutigen als Ver-
schlussiegel gedachten Plomben sind nichts
anderes.
Eine Reihe von Pilger- und Wallfahrer-
Flasche mit Tragkette. mit kaltem
Email bemalt und vergoldet, süd-
deutsch, XVI. Jahrhundert, S. D. F.
Regensburger Teller, 1563. S. D. F.
Abzeichen ist in der S. D. F. vor-
banden, viereckige Täfelchen oder
durchbrochene Arbeiten von runder
Form, zum grössten Teile mit der
Figur des heiligen Michael. Die
letzteren gehören der Zeit Karls VI.
und Karls VII. an und waren am
Mont Saint-Michel, wo sich all-
jährlich eine grosse Menge Wall-
fahrer aus ganz Frankreich einfand,
verkäuflich.
Für den in Frankreich und
Deutschland weit verbreiteten St.
Georg-Kultus sprechen zahlreiche
Beispiele, wie zwei, der S. E. W.
angehörende, auch in waffenhistori-
scher Hinsicht interessante Stücke.