Kaffeetasse mit jagdszenen in Goldmalerei Kaffeetasse mit Chinoiserien in Goldmalerei
handlet dessen mitbringendes Wienner Porcellaine, so mit den
Zeichen bemerket ist aller orthen Mauth- und Aufschlags, der
Stadt, grätzerisch Stadt-Steuer frey sowohl in Transisto, Consumo und
Essisto, auch aler orthen frey und öffentlich verkauffen und Passiren lassen
sollen, jedoch, dass er sich um so gewiesser enthalten solle mit,
ausländischem Porcellaine zu handeln, als widrigens selbes in
Contrabant gezogen werden würde Carl Friedrich Hatzfeld zu Gleichen.
Per Ministerial Banco Deputation Aulique Wienn de 12. January 1764
Johann I-Iertelli."
Der zweite Pass „zu Gunsten des Frantz Pemsel Porcellan Handlers
von Brünn ddo. Wien, r 3. April 1763 zum Handel in dem Königreiche
Ungarn" lautet fast identisch, in dem für uns wichtigsten Punkte heisst es
aber noch prägnanter: „Den bürgerlichen Porcellaine I-landlern von Brünn
Frantz Pemsel, welcher mit hiesigen Porcellaine in dem Königreich
I-Iungarn hin und wieder handlet, desselben mit b r i n g e n d e s Wie n e r
Porzellaine, so mit dem Zeichenßcbemerket ist, als ein kayl.
königl. Gutt allerorten Mauthaufschlags und dreissigst auch anderen
Magistratischen oder Privat-Mauthen frei sowohl in Transisto als Consumo
und Essito passiren, auch allerorten frei und öffentlich unperturbiter ver-
kaufen lassen sollen." Es folgen die Unterschriften, statt des Hertelli ist
Bernhard von Meroclat unterzeichnet. Die Passbriefe wurden den Inhabern
inmitten ihrer Geschäftstätigkeit in den Provinzen von den Landesgubernien
abgenommen, weil diese Kaufleute auch Porzellanlotterien veranstalteten
und diese ein Cataldisches Lotterie-Privilegium verletzten. So kamen diese
Passbriefe an die Banco-Deputation und ins Archiv.
Aus diesen beiden Passbriefen ergibt sich mit Sicherheit, dass die
Porzellanarbeiten der Wiener Fabrik zu dieser Zeit (1763164) mit dem
oben wiedergegebenen Zeichen signiert waren; war ja das Zeichen dazu
bestimmt. den Zoll- und Mautbeamten als Kennzeichen des Wiener Por-
zellans zu dienen, damit sie allfällig geschwärztes, ausländisches Porzellan