MAK

Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 3 und 4)

 
Stockholm, Nordisches Museum, Stube aus Vingäker 
Gelb bringt wieder sehr feine Tonwirkungen hervor. Die Konturen sind mit 
eckigem, naivem Stilismus behandelt. 
Die F arbenfreudigkeit der Schweden ist auch an bemaltem Holzwerk 
wieder zu finden. Die grossen „Mangelhölzer" mit ihren reichen Kerbschnitt- 
ornamenten sind oft charakteristisch gefärbt. Die Bier- und Branntwein- 
bollen, tiefe runde Holznäpfe mit originellen Griffen und die Schneppen- 
Schüsseln zeigen starke Farben und gute Inschriften. 
Die Spinnrocken, Wiegen, Stühle, Truhen, welche den Wohnraum 
beleben, tragen charakteristisches Schnitzwerk, welches die Hauptform 
begleitet und betont, in welcher die Wirkung begründet liegt. Dass da der 
Kerbschnitt beim Flächenschmuck eine grosse Rolle spielt, ist im Norden 
traditionell. Auch bei stilisierten Tierformen an Enden und Vorsprüngen 
und bei Laubwerk ist eine Hächenmässige Behandlung die Regel, so dass 
eine Bemalung unschwer angebracht werden kann. Es ist diese letztere 
eine Übung, die aus dem Mittelalter stammt, in der Renaissancezeit eine 
Unterbrechung erlitt und später wieder aufgenommen wurde. Durchaus 
heidnische Motive haben diese Zeit überdauert und leben neben streng 
christlichen fort. 
Wenn wir diese Beobachtungen verfolgen wollen, werden wir sowohl 
in den übrigen Stuben auf Skansen (von denen wir noch eine aus Bollnäs 
in einer Abbildung vorführen), als insbesondere in den Sammlungen, 
welche den Stamm des Nordischen Museums bilden, reiche Ausbeute
	        
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